Protestaktion zum G20-Gipfel

  30 Juni 2017    Gelesen: 615
Protestaktion zum G20-Gipfel
Ein paar Hamburger haben mit ihrer Aktion gegen den G20-Gipfel einen Coup gelandet: Sie animierten Kneipen, den Schnaps-Cocktail "Mexikaner" zu verkaufen und Teile des Erlöses zu spenden. Die Sache läuft - inzwischen weltweit.
Maarten Thiele sitzt im Februar mit Freunden am Tresen der Kellerkneipe "Zoo", sie diskutieren über Trump und den G20-Gipfel, der am 7. und 8. Juli in Hamburg stattfinden soll, teilweise sogar ausgerechnet auf St. Pauli. Die Freunde empfinden das als Provokation. Sie wollen den Gipfel nicht in ihrem Stadtteil, schon gar nicht US-Präsident Donald Trump, der eine Mauer an der Grenze zu Mexiko bauen will.

Die Worte Trump, Mexiko und G20 fallen mehrfach an diesem Abend. Plötzlich kommt den Freunden die Idee: "Mexikaner gegen Trump". Gemeint sind nicht die Menschen, die in Mexiko leben, sondern das Getränk. Außerhalb Hamburgs ist die scharfe Tomaten-Schnaps-Mischung kaum bekannt, doch auf St. Pauli gibt es kaum eine Kneipe, die sie nicht anbietet - die Zutaten: Korn, Worcester-Sauce, Tomatensaft, Tabasco, Salz und Pfeffer. Serviert wird im Schnapsglas.

Die Freunde wollen etwa zehn befreundete Kneipen-Wirte überreden, "Soli-Schnaps gegen Trump" zu verkaufen und einen Teil des Erlöses zu spenden. Mit dem Geld sollen Proteste gegen den G20-Gipfel finanziert werden. Ein paar Hundert Euro hoffen sie so zusammenzukriegen. Doch die Idee mit dem Protestschnaps verbreitet sich rasant. Mittlerweile machen etwa 160 Kneipen mit, nicht nur in Deutschland.

Einer der Gründer von "Soli-Mexikaner gegen Trump", Maarten Thiele, erzählt vom unerwarteten Erfolg.

Quelle : spiegel.de

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