Ein Selbstmordattentäter hat im Norden Nigerias mindestens zehn Menschen mit in den Tod gerissen. Nach Augenzeugenberichten zündete der Terrorist am Freitagabend während einer schiitischen Prozession in Kano, der zweitgrößten Stadt Nigerias, eine Bombe. Mindestens 45 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte ein Einwohner von Kano der Nachrichtenagentur dpa. Teilnehmer der Prozession hätten einen zweiten Attentäter überwältigen können, bevor er seinen Sprengstoffgürtel zünden konnte, so der Einwohner. Nach Berichten der Nachrichtenagenturen Reuters und AP sprach der Anführer der Schiiten in Kano, Sheikh Muhammadu Mahmud Turi, sogar von 21 Toten.
Die Tat ähnelt früheren Anschlägen der islamistischen Terrororganisation Boko Haram. Die sunnitischen Fundamentalisten terrorisieren den Nordosten Nigerias und die angrenzenden Gebiete der Nachbarländer Kamerun, Niger und Tschad. Die Islamisten wollen dort einen sogenannten Gottesstaat errichten, mit strengster Auslegung des islamischen Rechts, der Scharia. Bei Anschlägen und Angriffen der Gruppe wurden seit 2009 mindestens 14.000 Menschen getötet.
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