Moskau und Peking nähern sich an: Wie Westen auf Chinas Schiffe in Ostsee reagierte

  31 Juli 2017    Gelesen: 624
Moskau und Peking nähern sich an: Wie Westen auf Chinas Schiffe in Ostsee reagierte
Nach dem gemeinsamen russisch-chinesischen Manöver in der Ostsee und der Marine-Parade in St. Petersburg am vergangenen Sonntag, an der auch chinesische Schiffe teilgenommen haben, sprechen viele westliche Medien von einer verstärkten militärischen Zusammenarbeit zwischen Moskau und Peking.
So sah die US-Zeitung „The New York Times“ (NYT) hinter diesen Ereignissen den Wunsch, die „strategische Partnerschaft Chinas und Russlands“ hervorzuheben. Moskau und Peking betrachten sich, so das Blatt, als „überlegene Alternativen für westliche politische Modelle“. Die Länder bauen laut NYT ihre Militärkooperation aus, um zu zeigen, dass die Versuche des Westens, Russland und China zu isolieren, vergeblich sind.

Ein Kommentator des Magazins „The National Interest“ fragte sich wiederum, ob das Ostsee-Manöver nun zu einem offiziellen militärischen Bündnis zwischen Moskau und Peking führen werde. Experten halten zurzeit eine solche Allianz aber für unwahrscheinlich.

​„Ein vollwertiges Bündnis sieht die schriftliche Verpflichtung vor, einander im Falle eines Militärkonflikts beizustehen“, sagte Wassili Kaschin, Mitarbeiter der russischen Hochschule für Wirtschaft, gegenüber der Zeitschrift. „In nächster Zukunft ist eine solche Vereinbarung aber unwahrscheinlich.“

Russlands Präsident Wladimir Putin hat bereits betont, dass Moskau und Peking noch keine Militärallianz eingegangen seien. Die russisch-chinesischen Übungen in der Ostsee seien ein gutes Beispiel dafür, wie Länder in beliebigen Teilen der Welt zusammenarbeiten können, betonte er weiter.
Mehr zum Thema >>> Wie Russland und China US-Seeherrschaft herausfordern – „National Interest“

„The National Interest“ weist in diesem Zusammenhang auf die gestiegene strategische Partnerschaft zwischen Russland und China hin. Die Länder wollen demnach mit ihren gemeinsamen Übungen dem Westen ein Signal senden, und zwar dass sie den USA und deren Verbündeten die Durchführung von Militäroperationen in der Nähe ihrer Küsten maximal erschweren wollen.

„Russland und China nähern sich an, um Washington seine globale Dominanz streitig zu machen“, betont der Autor des Artikels. Teilweise sei daran auch die Außenpolitik schuld, die die Vereinigten Staaten in den letzten 25 Jahren betrieben hätten.

Die Medien ließen sich natürlich nicht die Gelegenheit entgehen, von einer „Bedrohung“ zu sprechen. So bewertete die britische Zeitung „The Telegraph“ das Manöver in der Ostsee als „Warnung an Großbritannien“ und an seine Nato-Verbündeten vor der Gefahr, die von einer Erhöhung des chinesischen Militärpotenzials ausgehe.
Das russisch-chinesische Seemanöver „Maritimes Zusammenwirken 2017“ hatte in der Ostsee vom 21. bis zum 28. Juli stattgefunden. Daran nahmen drei chinesische Kampfschiffe teil, darunter der Zerstörer „Hefei“. Auch bei der Marine-Parade am vergangenen Sonntag in St. Petersburg, der Präsident Wladimir Putin beigewohnt hatte, waren chinesische Schiffe dabei.

Quelle : sputnik.de

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