Bewaffnete greifen UN-Stützpunkte an

  16 Auqust 2017    Gelesen: 595
Bewaffnete greifen UN-Stützpunkte an
Bewaffnete Männer starten zwei gezielte Attacken auf UN-Stützpunkte in Mali. Dabei sterben neunzehn Menschen. Den Blauhelm-Truppen gelingt es allerdings, die Angreifer auszuschalten. Die UN spricht von einem möglichen Kriegsverbrechen.
Bei Angriffen mutmaßlicher Dschihadisten auf zwei UN-Stützpunkte in Mali sind 19 Menschen getötet worden, darunter ein Blauhelm und fünf einheimische Wachleute. Nach Angaben der UN-Mission (Minusma) wurden auch acht der Angreifer getötet. UN-Generalsekretär Antonio Guterres warnte in New York, Attacken auf UN-Blauhelme könnten nach internationalem Recht als "Kriegsverbrechen" eingestuft werden.

Zuerst griffen am frühen Montagmorgen mehrere bewaffnete Männer zwei Minusma-Camps in Douentza im Zentrum Malis an. Dabei wurde ein malischer Soldat sowie ein Blauhelm getötet, dessen Nationalität zunächst nicht bekannt gegeben wurde. Ein weiterer UN-Soldat wurde verletzt. UN-Soldaten erschossen schließlich zwei Angreifer.

Am Nachmittag dann griffen weitere Bewaffnete den UN-Stützpunkt in Timbuktu an. Einem malischen Behördenvertreter zufolge fuhren die mit Granaten und Kalaschnikows ausgerüsteten Männer auf den Haupteingang des Stützpunkts zu und eröffneten sofort das Feuer auf die dortigen malischen Wachen. Fünf Wachen, ein Polizist sowie ein ziviler Angestellter wurden nach UN-Angaben getötet, ein weiterer Wachmann sowie sechs Blauhelme wurden verletzt, zwei von ihnen schwer.

"Feige und schändliche Tat"

Auch sechs Angreifer wurden demnach getötet und eine rasche Eingreiftruppe entsandt, um das Minusma-Hauptquartier abzusichern, während Kampfhubschrauber nach weiteren möglichen Dschihadisten suchten. Minusma-Chef Mahamat Saleh Annadif sprach von einer "feigen und schändlichen Tat". Er rief dazu auf, mit gemeinsamen Kräften nach den Tätern und ihren Hintermännern zu suchen und sie zur Rechenschaft zu ziehen.

In Mali kommt es immer wieder zu Angriffen auf Blauhelme. Die Terrororganisation Al-Kaida im Islamischen Maghreb (AQMI) und andere extremistische Gruppen sind vor allem im Norden Malis aktiv. Der Blauhelm-Einsatz in Mali ist derzeit der gefährlichste UN-Einsatz. Mehr als 15.000 UN-Soldaten und Polizisten bemühen sich um eine Stabilisierung des Landes, darunter 875 Bundeswehrsoldaten. Diese sind in der nordöstlichen Stadt Gao stationiert.

Quelle: n-tv.de , mba/AFP

Tags:


Newsticker