Flutkatastrophe in Südtexas - und es soll weiter regnen

  28 Auqust 2017    Gelesen: 748
Flutkatastrophe in Südtexas - und es soll weiter regnen
Weite Teile von Südtexas wurden überflutet - und Meteorologen rechnen mit noch mehr Regen. Behörden sprechen von einer Katastrophe historischen Ausmaßes in Houston. US-Präsident Trump will morgen ins Krisengebiet fahren.

Die durch Sturzregen ausgelöste Flutkatastrophe in Südtexas spitzt sich weiter zu. Nach Angaben von Gouverneur Greg Abbott waren am Sonntag massive Rettungsaktionen mit Hunderten Booten und Dutzenden Helikoptern im Gange, um Menschen aus ihren überfluteten Häusern oder von Dächern zu holen.

Auch viele Freiwillige halfen mit, Behörden und Augenzeugen sprachen von einer überwältigenden Hilfsbereitschaft von Nachbarn und privaten Bootsbesitzern. Die Unwetterlage dürfte sich noch weiter verschlimmern: Nach jüngsten Vorhersagen von Meteorologen könnte es noch bis Donnerstag oder sogar Freitag heftig weiterregnen.

Abbott zufolge sind 3000 Angehörige der Nationalgarde aktiviert und 250 Fernstraßen geschlossen worden, seit Wirbelsturm "Harvey" als mächtiger Hurrikan am Freitagabend bei Rockport auf die texanische Küste am Golf von Mexiko getroffen war. Seitdem hat er sich zwar deutlich abgeschwächt - es kommt aber noch immer zu sintflutartigen Regenfällen: von der Stadt Corpus Christi im Osten bis zur Millionenmetropole Houston im Westen.

Behörden sprechen von einer Katastrophe historischen Ausmaßes in Houston. Die viertgrößte Stadt der USA ist bereits schwer überflutet, muss sich dem Nationalen Wetterdienst zufolge aber im Laufe der Woche wahrscheinlich auf zusätzliche 100 bis 125 Zentimeter Niederschlag einstellen. In der Metropole leben etwa 2,3 Millionen Menschen, im Großraum Houston sind es 6,5 Millionen.

Der Internationale Flughafen wurde am Sonntag bis auf Weiteres geschlossen. Auch die Schulen machen mindestens bis zum 5. September dicht. Bis in die Innenstadt Houstons hinein sind Straßen unpassierbar, nach Behördenangaben alle Autobahnen in der Umgebung überschwemmt.

Auch in anderen Orten gingen die Evakuierungen weiter, beispielsweise in Rockport, wo "Harvey" bei seiner Ankunft als zweitstärkster Hurrikan in den USA seit zwölf Jahren zahlreiche Häuser zerstört hatte. In der Stadt mit rund 10.000 Einwohnern existiert praktisch keine Infrastruktur mehr. Es gibt weder Strom noch fließendes Wasser. Dennoch wollen viele bleiben - und so bald wie möglich mit dem Wiederaufbau anfangen. Insgesamt sind durch "Harvey" bisher zwei Menschen ums Leben gekommen.

US-Präsident Donald Trump will am Dienstag das Flutgebiet besuchen, wie das Weiße Haus mitteilte. Für ihn ist es die erste große Naturkatastrophe, mit der er in seiner bisher rund siebenmonatigen Amtszeit konfrontiert ist. Auf Ersuchen von Gouverneur Abbott hatte der Republikaner bereits am Freitag für Teile von Südtexas den Notstand ausgerufen.

Quelle : spiegel.de

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