Das haben iPhone 8 und 8 Plus drauf

  15 September 2017    Gelesen: 1380
Das haben iPhone 8 und 8 Plus drauf
Das iPhone 8 und das 8 Plus stehen im Schatten des iPhone X. Doch wer sich das sündhaft teure X nicht leisten kann oder will, liebäugelt vielleicht mit einem der 8er-Modelle. Wo sind ihre Stärken und welche Unterschiede gibt es zu den Vorgängern?
Der Star von Apples großem Event am 12. September war natürlich das iPhone X. Frisches Design, fast randloses Display, starke Technik und kein Home-Button mehr - das Jubiläums-iPhone ist in vielen Dingen anders als seine Vorgänger. Doch es ist auch ziemlich teuer, mindestens 1150 Euro kostet es in Deutschland. Viele werden nicht so viel bezahlen wollen und greifen stattdessen, wenn sie denn ein neues Apple-Handy brauchen oder meinen zu brauchen, zum iPhone 8 oder zum 8 Plus.

Design fast gleich

Die neuen "normalen" iPhones sehen fast so aus wie ihre Vorgänger. Das ist zuerst einmal bemerkenswert: Seit nunmehr drei Jahren legt Apple beinah das gleiche iPhone immer wieder neu auf. Seit dem iPhone 6 und dem 6 Plus hat sich das Design nur geringfügig verändert. "Never change a winning team", mag sich Apple denken, denn das iPhone-Doppel erfreut sich anhaltender Beliebtheit. Auch beim 8er-Duo ist großteils alles beim Alten. Wichtigster Design-Unterschied: Die Rückseite ist nun aus Glas statt aus Metall, damit man die iPhones drahtlos aufladen kann. Gut: Apple unterstützt den weitverbreiteten Qi-Standard. Nicht so gut: Nur zertifizierte Ladestationen sollen die neuen iPhones mit Saft versorgen können.

Durch die Glasrückseite sind die neuen iPhones etwas schwerer und dicker als die Vorgänger. Wirklich ins Gewicht fällt das aber nicht. Entscheidender ist die neue Technik im Innern der Smartphones. Bei den Displays mit gleich gebliebener Auflösung und Kontrastverhältnis gibt es eine behutsame Verbesserung: Apple verbaut sogenannte True-Tone-LCDs, die Farben lebendiger und natürlicher darstellen sollen und sich dabei unter anderem am Umgebungslicht orientieren - eine Art ständiger Weißabgleich fürs Display.

A11 Bionic ist ein Biest

In allen neuen iPhones steckt der neue 64-Bit-Prozessor A11 Bionic mit sechs Rechenkernen, zwei davon für Hochleistungsaufgaben und vier für weniger anspruchsvolle Aufgaben. Außerdem soll der Grafikchip, erstmals eine Selbstentwicklung von Apple, schneller und sparsamer sein als beim Vorgänger A10 Fusion. Der Bionic-Chip beherrscht maschinelles Lernen und ist fit für Augmented-Reality-Anwendungen. In ersten Benchmark-Tests degradiert der A11 die gesamte Android-Konkurrenz, berichtet "Redmondpie".

Bei der Software wird es quasi keine Unterschiede geben: Die neuen iPhones kommen zwar direkt mit iOS 11, doch wenn sie ausgeliefert werden, steht das Software-Update längst auch für ältere Apple-Smartphones bereit. Updates und Support dürften die 8er rund ein Jahr länger bekommen als die 7er.

Kamera: In Details besser

Wichtiger Punkt: die Kamera. Die neuen iPhones knipsen nach wie vor mit 12 Megapixeln und Blende f/1.8, die Tele-Linse beim Plus-Modell hat Blende f/2.8. Sie haben aber größere Bildsensoren als ihre Vorgänger, im A11-Chipsatz steckt zudem ein verbesserter Bildsignalprozessor (ISP). Seine Stärken: Schneller Autofokus bei wenig Licht und weniger Bildrauschen. Außerdem zeigt der ISP beim verbesserten Porträtlicht-Effekt des Plus-Modells Bearbeitungseffekte in Echtzeit. Erstmals hat auch die Telelinse eine Optische Bildstabilisierung (OIS). Videofilmer können mit den neuen iPhones 4K-Videos mit 60 Bildern pro Sekunde (fps) drehen, beim iPhone 7 waren es noch 30 fps. Zeitlupenfilme nehmen sie in Full HD mit 240 fps statt vorher nur 120 fps auf.

Verdoppelt wurden auch die Speicherausstattung: Die 8er-Modelle gibt's entweder mit 64 oder mit 256 Gigabyte internem Speicher, beim Vorgänger waren es 32, 128 oder 256 GB. Die Akkukapazität ist offenbar gleich geblieben, genaue Angaben gibt Apple wie immer nicht preis. Die neuen iPhones lassen sich jedoch nicht nur drahtlos laden, sondern dank Schnellladetechnologie auch besonders flott.

Übrigens: Die neuen 8er sehen zwar nicht so neu und modern aus wie das X, haben aber bis auf Display und Face ID eine ganz ähnliche Ausstattung und kosten bis zu 350 Euro weniger. Zudem sind die 8er verhältnismäßig etwas günstiger als die 7er-Modelle zum Zeitpunkt der Einführung. Wer eins der neuen iPhones haben möchte, kann es ab dem 15. September vorbestellen. Mindestens 799 Euro kostet das iPhone 8, das 8 Plus mindestens 909 Euro.

Aufpreis ok?

Ein aktueller direkter Preisvergleich zwischen der 7er- und der 8er-Generation ist aufgrund der unterschiedlichen erhältlichen Speichergrößen nur annähernd möglich. Vergleicht man aber die aktuellen Apple-Preise für die 32- und 128-GB-Variante der 7er-Modelle und errechnet anhand der Preisdifferenz die theoretischen Preise für eine 64- und eine 256-GB-Variante, ergibt sich folgendes Bild: Aktuell bezahlt man für das iPhone 8 rund 115 Euro (64 GB) oder 85 Euro (256 GB) mehr, als man für ein iPhone 7 mit gleichgroßem Speicher bezahlen würde. Bei den Plus-Modellen ist der errechnete Preisunterschied bei gleicher Speicherausstattung etwas geringer, für 64 GB zahlt man beim 8 Plus rund 85 Euro mehr, für 256 GB müsste man 55 Euro mehr bezahlen.

Ob sich die größere Investition lohnt, ist bei Apple immer auch eine Grundsatzfrage. Billig sind die neuen iPhones nicht, aber das waren sie noch nie. Wer sein Geld in ein iPhone 8 investiert, hat den neuesten Prozessor, eine der besten Kameras am Markt und andere, kleine Verbesserungen wie ein aufgemotztes Display und mehr Flexibilität beim Aufladen. Der Aufpreis geht in Ordnung, zumal die 7er-Modelle zum Marktstart teurer waren. Ein Muss sind die neuen iPhones aber nicht, gerade Besitzer eines 7er können mit einem Upgrade noch warten.

Quelle: n-tv.de

Tags:


Newsticker