Die Großmanöver an den Grenzen zu den Nato-Mitgliedern Polen, Litauen, Lettland und Estland hatten Sorgen in den Anrainerstaaten ausgelöst. Nach offiziellen Angaben aus Moskau nehmen an den Übungen insgesamt 12.700 Soldaten aus Russland und Weißrussland teil. Litauen und Estland sprachen dagegen von 100.000 Soldaten. Polen und die baltischen Länder vermuteten, dass Russland mit der Angabe kleinerer Zahlen eine obligatorische internationale Beobachtung umgehen will. Russland und Weißrussland Minsk hatten zu Beginn der Manöver am Donnerstag erklärt, diese seien "rein defensiver Natur und nicht gegen irgendeinen Staat oder eine Ländergruppe gerichtet".
Für Montag hat Russlands Präsident Wladimir Putin einen demonstrativen Truppenbesuch bei dem umstrittenen Großmanöver angekündigt. Putin will dazu einen Stab im Gebiet Leningrad (bei St. Petersburg) besuchen, kündigte der Kreml an. Dies sei aber keine Reaktion auf die Kritik des Westens an der Übung, sondern ein Routinebesuch des Oberbefehlshabers, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Auch Weißrusslands Präsident Alexander Lukaschenko kündigte einen Besuch an. Er werde sich das Manöver aber in Weißrussland anschauen.
Das Verteidigungsministerium in Minsk bekräftigte am Rande von "Sapad" seine enge militärische Bindung an Russland. Die Zusammenarbeit mit Moskau sei eine der Prioritäten der weißrussischen Sicherheitspolitik, hieß es. Zudem wolle die Ex-Sowjetrepublik ihr eigenes Sicherheitssystem ausbauen.
Quelle: n-tv.de
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