Linnemann will Ausstieg aus Telekom

  22 September 2017    Gelesen: 757
Linnemann will Ausstieg aus Telekom
Die Bundesregierung hält noch erhebliche Anteile an der Deutschen Telekom. Nun hebt ein Unionspolitiker mal wieder das Thema Verkauf auf die Agenda. Der Erlös soll für den Breitbandausbau genutzt werden.
CDU-Wirtschaftspolitiker Carsten Linnemann hat sich für den Verkauf der staatlichen Anteile an der Deutschen Telekom ausgesprochen. Mit einer klugen Verkaufsstrategie könne der Bund für die Telekom-Aktien weit mehr als zehn Milliarden Euro einnehmen, sagte der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union der "Frankfurter Allgemeinen Woche". Der Bundesrepublik gehören derzeit noch 14,5 Prozent direkt und mittels der staatlichen Förderbank KfW weitere 17,4 Prozent an der Telekom.

Wohin der Geldsegen dann fließen soll, wäre laut Linnemann auch schon klar: "Dieses Geld brauchen wir dringend für den Glasfaserausbau." Es solle auch "ausschließlich dafür verwendet werden". In Deutschland werden aktuell knapp 7 Prozent der Haushalte durch Glasfaserleitungen mit dem Internet verbunden. Länder wie Spanien mit 53 Prozent oder die Schweiz mit 27 Prozent liegen im europaweiten Vergleich deutlich vor der Bundesrepublik.

Voraussetzung für einen möglichen Verkauf der Aktien ist allerdings die Koalitionsbildung nach der Bundestagswahl. Linnemann zufolge sind der Wirtschaftsflügel der Union und die Junge Union für eine Privatisierung. "Mit den Regierungspartnern FDP oder Grünen würde es wahrscheinlich dazu kommen", sagte er dem Magazin. "Mit der SPD wohl eher nicht." Vielen verantwortlichen Politikern in Bund, Ländern und Gemeinden sei erst viel zu spät bewusst geworden, wie wichtig ein schneller Glasfaserausbau sei.

Der Bundesverband Breitbandkommunikation, in dem die Wettbewerber der Deutschen Telekom organisiert sind, begrüßte die Äußerungen Linnemanns. Mit den erzielbaren Erlösen aus einem Verkauf der Telekom-Anteile des Bundes ließen sich "schnelle Glasfaseranschlüsse auch in ländlichen Gebieten in großer Anzahl realisieren", erklärte der Verband.

Quelle: n-tv.de

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