Berlin: Schulz warnt vor "Regierung der sozialen Kälte"

  23 September 2017    Gelesen: 748
Berlin:  Schulz warnt vor "Regierung der sozialen Kälte"
Zum offiziellen Wahlkampfabschluss der SPD kamen rund 4000 Menschen auf den Berliner Gendarmenmarkt. Der SPD droht am Sonntag eine historische Wahlschlappe.
Zum offiziellen Wahlkampfabschluss der SPD hat Kanzlerkandidat Martin Schulz auf dem Berliner Gendarmenmarkt vor einer vierten Amtszeit von Bundeskanzlerin Angela Merkel gewarnt. Der Wahlsonntag sei keiner wie jeder andere. Es gehe um die Verhinderung einer Regierung der “sozialen Kälte”, sagte Schulz vor rund 4000 Zuhörern. Die SPD werde bis Sonntag, 18.00 Uhr, alles versuchen.

Umfragen vom Freitag zufolge steht die SPD bei 21 bis 22 Prozent. Die Union liegt zwischen 34 und 36 Prozent.

Ein Zuschauer auf dem Gendarmenmarkt sagte:“Am Ende sind die Wähler verantwortlich dafür, wie das Ergebnis aussieht, nicht die Umfragen. Ich glaube, die SPD hat noch alle Chancen und muss jetzt kämpfen. es war in der Vergangenheit häufig so, daß sich am Ende noch mal was gedreht hat und das kann auch dieses Mal so sein.”

Eine Zuschauerin sagte:“Nein, ich würde mir nicht wünschen, dass sie (die SPD) eine große Koalition eingehen. Ich glaube, dass es besser wäre, wenn sie es nicht täte und in die Opposition geht.”

Der SPD droht eine historische Demütigung. Die Wählergunst könnte noch tiefer fallen als 2009, als Frank-Walter Steinmeier nur 23 Prozent der Stimmen holte.

euronews.Korrespondent Lutz Faupel kommentierte in Berlin:“Mit 100 % der Stimmen wählte die SPD Martin Schulz zu ihrem Parteivorsitzenden, er wurde Kanzlerkandidat, dann ging die Rede vom Schulz-Zug durch das Land. Es folgte der Absturz, schnell machten die Umfragen klar, dass es ein Wahlkampf im Schatten der Union wird. Doch für Martin Schulz könnte es sich trotzdem gelohnt haben, von Brüssel hier nach Berlin zu wechseln. Auch wenn sich für die SPD längst nicht mehr die Frage nach einem Sieg stellt, sondern nach der Erhaltung des Status quo.”

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