USA weisen Kubas Botschaftsmitarbeiter aus

  03 Oktober 2017    Gelesen: 385
USA weisen Kubas Botschaftsmitarbeiter aus
Den kubanisch-amerikanischen Beziehungen droht eine neue Belastungsprobe. Die USA vermuten hinter mysteriösen Erkrankungen von US-Diplomaten auf Kuba gezielte Angriffe und weisen offenbar rund zwei Drittel des Botschaftspersonals aus.
Im Streit um mysteriöse Erkrankungen amerikanischer Diplomaten in Kuba wollen die USA Berichten zufolge nun rund zwei Drittel aller Mitarbeiter der kubanischen Botschaft in Washington ausweisen. Das berichteten US-Medien unter Berufung auf Kreise des Außenministeriums. Demnach könnte das Ministerium seine Entscheidung bereits heute bekanntgeben. Die Ausweisung könnte die Beziehung zwischen Washington und Havanna weiter belasten.

Erst am Freitag hatte US-Außenminister Rex Tillerson angekündigt, mehr als die Hälfte des US-Botschaftspersonals in Kuba abziehen zu wollen. Die Botschaft in Havanna solle zwar offen bleiben, aber nur noch im Notbetrieb arbeiten. Bis die kubanische Regierung die Sicherheit von US-Diplomaten zusichern könne, werde die Botschaft nur mit Notbesetzung gefahren, so Tillerson.

Die Regierung in Washington hatte damit auf Ohrenerkrankungen mehrerer Botschaftsmitarbeiter reagiert, hinter denen sie gezielte Angriffe vermutet. Tillerson hatte zunächst sogar mit der Schließung der diplomatischen Vertretung gedroht, die erst 2015 wiedereröffnet worden war. Nach Darstellung des US-Außenministeriums waren die ersten Krankheitsfälle von Botschaftsmitarbeitern in Havanna Ende 2016 bekannt geworden. Mindestens 21 Menschen erkrankten demnach. Einige der Betroffenen hätten dauerhaft ihr Gehör verloren. Andere Symptome seien Tinnitus, Kopfschmerzen, Schwindel und Schlafstörungen gewesen.

Die USA und Kuba hatten sich in den vergangenen Jahren eigentlich wieder angenähert. Unter Trumps Vorgänger Barack Obama leiteten beide Regierungen eine Wende in ihrem jahrzehntelang zerrütteten Verhältnis ein. Im Sommer 2015 nahmen sie wieder diplomatische Beziehungen auf.

Quelle: n-tv.de

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