Längste Golfbahn der Welt in Mongolei

  05 Oktober 2017    Gelesen: 484
Längste Golfbahn der Welt in Mongolei
2011 Kilometer lagen zwischen dem Abschlag und der Fahne: Ein früherer Rugby-Profi hat quer durch die Mongolei Golf gespielt - 20.093 Schläge später ließ er sich für seinen Put feiern.
Früher spielte Adam Rolston Rugby für Hongkong, mittlerweile hat er das Trikot an den Nagel gehängt und macht das, was man nach der Karriere eben so macht: Golf spielen.

Von gemütlichem Ruhestand kann allerdings nicht die Rede sein. Wie der britische "Guardian" berichtet, hat Rolston gerade das längste Golfspiel der Geschichte beendet - gespielt wurde quer durch die Mongolei.

Nach 82 Tagen, 2011 Kilometern und 20.093 Schlägen lochte er in Ulan Bator ein - mit einem soliden Put aus etwa zwei Metern. Der Jubel war groß, obwohl er über dem von ihm avisierten Par 14.000 lag - und unterwegs Dutzende Bälle verlor. Zwischendurch kam er offenbar auch beim Zählen durcheinander. Auf der Facebook-Seite findet sich sowohl die Angabe 20.093 als auch 20.094 Schläge.

Die Idee für das ungewöhnliche Spiel kam dem früheren Profisportler in Kenia. Dort traf er einen alten Freund. Ron Rutland berichtete als Gastredner über seine Extrem-Fahrradtour: Jedes einzelne afrikanische Land hatte Rutland mit dem Rad durchquert, um am Ende das Spiel Südafrika gegen Japan bei der Rugby-Weltmeisterschaft 2015 zu schauen.

Die extreme Tour seines Freundes faszinierte Rolston. "Ich fragte mich, ob ich nicht mit ihm gemeinsam etwas machen könnte", sagte er dem "Guardian". Wenig später saßen die beiden in Hongkong zusammen und beschlossen, dass sie den bisherigen Weltrekord der längsten Golfbahn brechen wollten.

Nach acht Monaten akribischer Planung standen Rolston und Rutland, der die Rolle des Caddies übernahm, in der Mongolei. Mit Kamelen und Pferden erreichten sie ihren Ausgangspunkt, den Chüiten-Gipfel im Westen des Landes. Doch schon beim ersten Abschlag kamen Rolston Zweifel an seinem Vorhaben.

"Ich dachte, wir beginnen diese Reise an diesem atemberaubenden Ort, bei Sonnenschein und umgeben von Gletschern. Stattdessen haben wir vier Tage lang keine Sonne gesehen und unsere Ausrüstung durch eisiges Wasser gezogen. In dieser ersten Woche lag ich manchmal nachts wach und fragte mich: Wie sollen wir das schaffen?", so Rolston.

Durch Wüste, Gletscher und über felsigen Boden hat Rolston sich Schlag für Schlag seinem Ziel genähert. Ohne Blessuren lief das Ganze allerdings nicht ab. Rolston hatte ständig Probleme mit seinem Nacken und den Schultern. Rutland hingegen kämpfte mit seiner Hüfte. Da er die Ausrüstung auf einem Karren durchs Land zog, litt er wochenlang unter einer Entzündung.

Dafür blieben die beiden nicht lange allein. Nach kurzer Zeit gesellte sich ein wilder Hund zu ihnen. Das Tier sei mit ihnen gelaufen und habe vor ihren Zelten geschlafen, sagte Rolston. "Wir waren sehr glücklich, ihn am Ende bei einem netten Paar im Terelj Nationalpark zu lassen."

Schließlich lochte Rolstone den Ball im Mt Bogd Golfklub in Ulan Bator ein und sicherte sich den Rekord. Dabei war das Abenteuer nicht nur eigennützig. Mit ihrer Aktion sammelten die beiden Sportler Geld für die Organisation "Laureus Sport for Good", die gefährdete Jugendliche mit Sport davor bewahren will, gewalttätig zu werden.

Quelle : spiegel.de

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