SPD-Politiker für Pegida-Überwachung durch Verfassungsschutz

  03 Dezember 2015    Gelesen: 583
SPD-Politiker für Pegida-Überwachung durch Verfassungsschutz
Der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, fordert die Überwachung von Pegida durch das Bundesamt für Verfassungsschutz. Etliche Pegida-Bewegungen würden "von Rechtsextremen gesteuert", sagte Lischka der "Mitteldeutschen Zeitung", man habe es "mit üblen Hetzern zu tun". Deshalb seien die Verfassungsschutzämter gefordert, "endlich eine umfassende Beobachtung der einzelnen Gruppen vorzunehmen".
Anlass für Lischkas Forderung ist die jüngste Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion. Aus ihr geht hervor, dass die Bewegung in mehreren Ländern unter dem Einfluss von Rechtsextremisten steht. "Jetzt dürfte auch dem Letzten klar sein, dass wir es hier nicht mit einer Bewegung aus der Mitte der Gesellschaft, sondern mit üblen Hetzern zu tun haben", zitiert die Zeitung den SPD-Politiker.

Einen "Flickenteppich" durch eine unterschiedliche Praxis der Verfassungsschutzämter könne sich der Staat nach den Erfahrungen mit der NSU-Zelle nicht mehr leisten. "Das Bundesamt für Verfassungsschutz ist aufgefordert, genügend Fakten zu sammeln, die einer bundesweiten Beobachtung gerecht werden", sagte Lischkas weiter.

Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), sagte dem Blatt hingegen: "Man muss von Fall zu Fall entscheiden. Die Gida-Phänomene sind sehr heterogen. Ich sehe keine Veranlassung dafür, dass das Bundesamt für Verfassungsschutz die Beobachtung übernimmt."

Das Bundesinnenministerium geht laut der am Mittwoch bekannt gewordenen Antwort davon aus, dass in mindestens sechs Bundesländern die Veranstaltungen der Pegida-Bewegung von Rechtsextremisten beeinflusst werden. Insbesondere die Ableger in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen sowie Mecklenburg-Vorpommern würden durch rechtsextremistische Parteien wie NPD, Die Rechte und PRO NRW unterstützt.

Damit habe sich eine Bewegung entwickelt, deren Zusammenhalt unter anderem auf Ressentiments gegenüber Asylbewerbern, Ausländern und Muslimen beruhe, heißt es. "Darauf aufbauende Hasspropaganda kann Einfluss auf eine Radikalisierung rechter Gruppierungen, aber auch auf nicht in der Szene verankerte Einzeltäter und Kleinstgruppen nehmen."

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