16 Tote - Polizei rätselt über mysteriöses Ehepaar

  03 Dezember 2015    Gelesen: 553
16 Tote - Polizei rätselt über mysteriöses Ehepaar
Neue Erkenntnisse zu dem bewaffneten Angriff in San Bernardino: Bei den beiden Angreifern handelt es sich um ein Ehepaar, das mit Sturmgewehren eine Betriebsfeier gestürmt hat. Die Ermittler rätseln jedoch weiter über das Tatmotiv.
Der 28-jährige Mann und die 27 Jahre alte Frau hatten eine Betriebsfeier gestürmt und 14 Menschen erschossen sowie 17 weitere Personen verletzt.

Schließlich seien sie mit einem Geländewagen geflohen. Nach einer Verfolgungsjagd hätten Beamte die beiden Verdächtigen bei einem Schusswechsel getötet, teilte die Polizei mit.

Das Tatmotiv ist derzeit noch unklar. Das FBI prüfe neben einem gewaltsamen Streit am Arbeitsplatz auch einen möglichen terroristischen Hintergrund, sagte ein Sprecher.

Es gebe Hinweise, dass der Bluttat "eine gewisse Planung" vorausgegangen sei, sagte der Polizeichef von San Bernardino.

Der Mann und wurde als US-Bürger mit muslimischen Hintergrund beschrieben, berichtete der Sender CNN unter Berufung auf Polizeiangaben. Er soll seit fünf Jahren in der Sozialeinrichtung gearbeitet haben.

Besuch in Saudi-Arabien

Der Mann soll vor wenigen Monaten in Saudi-Arabien gewesen sein. Ein Arbeitskollege berichtete, der Verdächtige sei im Frühjahr für rund einen Monat in das islamische Land gereist und mit einer Ehefrau zurückgekehrt.

Der Verdächtige sei zurückhaltend gewesen, er habe sich nicht ungewöhnlich verhalten, sagte der Kollege. Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf den Schwager des Mannes, die beiden hätten eine sechs Monate alte Tochter.

Attacke auf Betriebsfeier

Die Schießerei ereignete sich am Mittwoch gegen 11 Uhr Ortszeit in der rund 100 Kilometer östlich von Los Angeles gelegenen Stadt San Bernardino im Inland Regional Center. Dabei handelt es sich um eine Sozialeinrichtung, die entwicklungsgestörten Menschen hilft.

Die bewaffnete Attacke galt jedoch nicht den behinderten Personen, sondern den Mitarbeitern des örtlichen Gesundheitsamts, die auf dem Gelände einen Raum für eine Feier gemietet hatten.

Laut Polizeichef Jarrod Burguan gingen die Angreifer professionell und zielgerichtet vor. "Sie kamen vorbereitet, als ob sie auf einer Mission wären", sagte er.

Menschen verbarrikadierten sich im Gebäude

Durch den aus drei Gebäuden bestehenden Komplex hallten Schüsse. Etliche Menschen verbarrikadierten sich in ihren Büros und warteten verzweifelt auf Hilfe der Polizei.

FBI-Agenten und andere Beamte drangen ins Gebäude ein und suchten Raum für Raum nach den Angreifern ab. Umliegende Geschäfte, Bürogebäude und mindestens eine Schule wurden abgeriegelt, Straßen wurden gesperrt.

Feuergefecht nach Verfolgungsjagd

Rund vier Stunden später rückten Beamte an einem Haus im Nachbarort Redlands an, wo sie einen verdächtigen dunklen Geländewagen wegfahren sahen. Die Polizisten nahmen die Verfolgung auf.

Dabei verunglückte der Wagen, und es kam zu einem Feuergefecht zwischen Insassen und Beamten. Die Verdächtigen wurden getötet, ein Beamter leicht verletzt.

Die beiden Toten hätten ein Gewehr und eine Handfeuerwaffe bei sich gehabt und Kampfmontur mit Munitionswesten getragen, sagte eine Mitarbeiterin der Polizei.

Sprengsatz gefunden?

Am Regional Inland Centre soll ein Sprengsatz gefunden worden sein, um den sich ein Bombenentschärfungskommando kümmerte. Nach anderen Berichten habe sich dieser Verdacht jedoch nach dem Einsatz eines Roboters zur Bombenentschärfung nicht bestätigt.

Bei der Verfolgungsjagd schleuderte das Paar zudem eine Bombenattrappe aus dem Wagen, sagte Davis.

Obama fordert schärfere Waffengesetze

Obama ließ sich über die Ereignisse auf dem Laufenden halten. Zwar sei es noch zu früh für Mutmaßungen über das Motiv der Täter. Doch müssten die USA jetzt Schritte zur Verschärfung der Waffengesetze unternehmen, mahnte er in einem Interview des Senders CBS News.

Es gebe ein Muster bei Massenschießereien in Amerika, das in der Welt einzigartig sei. Die USA sollten aber niemals denken, dass Massenschießereien zu ihrem Alltag gehörten.

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