USA starten Seemanöver vor Nordkorea

  16 Oktober 2017    Gelesen: 481
USA starten Seemanöver vor Nordkorea
Vor der Küste Nordkoreas fahren Kriegsschiffe auf: Einheiten aus dem Süden bringen sich für eine gemeinsame Übung mit einer Trägerkampfgruppe rund um die "USS Ronald Reagan" in Position. Wie wird Pjöngjang reagieren?

Beobachter in Südkorea halten den Atem an: Inmitten des verschärften Konflikts um Nordkoreas Atomprogramm haben die Streitkräfte der USA und Südkoreas ein großes Seemanöver vor der Küste der koreanischen Halbinsel begonnen.

An der fünftägigen Flottenübung werden sich etwa 40 Kriegsschiffe einschließlich des US-Flugzeugträgers "Ronald Reagan" sowie zweier US-Zerstörer beteiligen, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Seoul mitteilte. Nach Angaben eines Sprechers der 7. US-Flotte soll die Übung "einen sichtbaren und koordinierten Einsatz der Allianz" demonstrieren.

Die Übungen sollen sowohl im Japanischen Meer als auch im Gelben Meer vor der Westküste der koreanischen Halbinsel stattfinden. Die USA sind der wichtigste Verbündete Südkoreas, das sich formell noch immer im Kriegszustand mit dem abgeschotteten Bruderstaat im Norden befindet.

Schwimmende Einsatzbasen

Die US-Trägerkampfgruppe rund um die "Ronald Reagan" befindet sich seit Anfang Juni in den Gewässern nahe der koreanischen Halbinsel. Das gut 330 Meter lange Kriegsschiff der Nimitz-Klasse ist Teil jener Verstärkungen, die US-Präsident Donald Trump im Streit um das nordkoreanische Kernwaffenprogramm in die Region verlegt hatte, um sein Drohpotenzial zu erhöhen.

Die "Ronald Reagan" sollte dabei mit dem bereits vor Ort befindlichen Schwesterschiff, der "USS Carl Vinson" an Übungen teilnehmen. Damit kreuzen derzeit zwei von elf sogenannten Supercarrier der USA in Schlagdistanz zu Nordkorea.

Die südkoreanischen Streitkräfte halten mit US-Einheiten regelmäßig gemeinsame Übungen zu Wasser, Land und in der Luft ab. Nordkorea wirft der Regierung in Seoul und den USA jedoch regelmäßig vor, durch die Manöver mit Südkorea einen Angriff vorzubereiten, was beide Länder bestreiten. Zu den aktuellen Bewegungen vor der Küste hat sich das Regime in Pjöngjang bislang nicht geäußert.

"Bis die erste Bombe fällt"

In den vergangenen Monaten hatten sich die Spannungen in der Region erheblich verschärft. Am Sonntag betonte Außenminister Rex Tillerson jedoch, dass Präsident Donald Trump - aller bisherigen Kriegsrhetorik zum Trotz - eine diplomatische Lösung im Konflikt um Nordkoreas Atom- und Raketenprogramm anstrebe. "Diese diplomatischen Bemühungen werden weitergehen, bis die erste Bombe fällt", sagte Tillerson dem Sender CNN.

Trump hatte mehrfach mit Alleingängen gegen die kommunistische Führung in Pjöngjang gedroht. Der UN-Sicherheitsrat hatte nach dem sechsten Atomtest Nordkoreas vom 3. September die Sanktionen gegen das Land ausgeweitet. Mit dem Test hatte das autoritär geführte Nordkorea gegen UN-Resolutionen verstoßen.

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