Bei zwei Selbstmordanschlägen auf Moscheen in Afghanistan waren am Freitagabend mindestens 72 Menschen ums Leben gekommen. Ein Attentat traf ein Gotteshaus in der Hauptstadt Kabul, ein weiteres eine Moschee in der zentralafghanischen Provinz Ghor. In Kabul sprengte sich gegen 18.00 Uhr (Ortszeit) ein Extremist in einer schiitischen Moschee im Westen der Stadt in die Luft. Dabei wurden mindestens 39 Menschen getötet und 45 verletzt. Unter den Opfern waren auch Frauen und Kinder. Bei dem Anschlag in Ghor im Bezirk Dolaina wurden mindestens 33 Menschen getötet. Auch in Ghor sprengte sich ein Selbstmordattentäter in die Luft.
Anschläge auf schiitische Moscheen hat bisher fast immer die sunnitische Terrormiliz Islamischer Staat für sich reklamiert. Anders als in vielen muslimischen Ländern gibt es in Afghanistan keine Geschichte blutiger Fehden zwischen Sunniten und Schiiten. Aber seit dem Aufkommen des IS 2015 sind Schiiten - die meist der ethnischen Minderheit der Hasara angehören - zunehmend Ziel brutaler Angriffe. (dpa)
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