Yamen A. habe im Februar 2016 in Mecklenburg-Vorpommern einen Asylantrag gestellt. Seit April 2016 sei er im Besitz einer befristeten Aufenthaltserlaubnis gewesen und habe subsidiären Schutz gehabt. Bisher sei der 19-Jährige nicht auffällig gewesen.
"Die Festnahme zeigt, dass wir Personen, bei denen es Anhaltspunkte dafür gibt, dass von ihnen eine konkrete Gefahr ausgeht, fest im Visier haben", sagte Caffier mit Blick auf die Festnahme.
Festnahme am Dienstagmorgen in Schwerin
Spezialkräfte der Bundespolizei und des Bundeskriminalamtes hatten Yamen A. am frühen Dienstagmorgen in einem Plattenbau im Schweriner Stadtteil Neu Zippendorf festgenommen. In dem Gebäude sind zahlreiche Flüchtlinge untergebracht. Nach SPIEGEL-Informationen war er vorher mindestens seit einer Woche observiert worden. Seine Wohnung und die "weiterer bislang nicht tatverdächtiger Personen" wurden durchsucht. Neben Schwerin haben auch in Hamburg Durchsuchungen stattgefunden.
Der 19-Jährige sei "dringend verdächtig", einen "islamistisch motivierten Anschlag mit hochexplosivem Sprengstoff in Deutschland geplant und bereits konkret vorbereitet zu haben", hatte die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Dienstag mitgeteilt. Anhaltspunkte für eine Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung gebe es aber bislang nicht.
An der Festnahme und an den Wohnungsdurchsuchungen in Schwerin und Hamburg waren dem Vernehmen nach etwa 150 Beamte beteiligt. Ob der Festgenommene noch am Dienstag oder erst am Mittwoch dem Ermittlungsrichter beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe vorgeführt wird, stand Dienstagabend noch nicht fest.
Sprengsatz sollte möglichst viele Menschen töten
Nach den bisherigen Erkenntnissen fasste Yamen A. spätestens im Juli 2017 den Entschluss, in Deutschland einen Sprengsatz zu zünden, um eine möglichst große Anzahl von Personen zu töten und zu verletzen. In der Folge begann er laut Bundesanwaltschaft mit der Beschaffung von Bauteilen und Chemikalien, die für die Herstellung eines Sprengsatzes benötigt werden.
Nach SPIEGEL-Informationen hatte der Verdächtige Zutaten für den Sprengstoff TATP und weitere Bauteile für eine Bombe im Internet bestellt. Es seien auch Bauteile für eine Fernzündung gefunden worden. Die Überwachung der Internetkontakte hat die Ermittler laut Angaben de Maizières im Sommer auch auf die Spur des jungen Mannes geführt.
Die Ermittler gehen davon aus, dass es sich bei den Chemikalien um Zutaten für eine Zündladung handelt. Ob der Beschuldigte bereits ein konkretes Ziel für seinen Sprengstoffanschlag ins Auge gefasst hatte, ist derzeit noch unklar.
Quelle : spiegel.de
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