Bundeswehr wappnet sich für den EU-Zerfall

  08 November 2017    Gelesen: 661
Bundeswehr wappnet sich für den EU-Zerfall
Die Bundeswehr hat nach SPIEGEL-Informationen sechs mögliche Trends in der EU bis 2040 durchgespielt. Das Worst-Case-Szenario sieht den Zerfall der Europäischen Union wegen Aggressionen bzw. Brexit-Folgen vor, schreibt die Zeitung „Kommersant“ am Mittwoch.
Wie „Der SPIEGEL“ unter Berufung auf die „Strategische Vorausschau 2040“, die von der Spitze des Verteidigungsministeriums verabschiedet wurde, berichtet, spielte die Bundeswehr sechs mögliche Szenarien für die kommende Jahrzehnte für die EU durch.

Die Bundeswehr analysierte die Szenarien vom optimistischsten („Globaler Westen“) bis zum pessimistischsten („Die EU im Zerfall und Deutschland im reaktiven Modus“), in dem die Autoren von einer „multiplen Konfrontation“ ausgehen.

Laut den Verfassern des Berichts könne zum Zerfall der EU entweder die Aggression seitens Russlands, oder die Brexit-Folgen führen. Bei einem solchen Szenario würden keine neuen Staaten der EU beitreten, viele würden aus der EU austreten. Europa würde die Konkurrenzfähigkeit in der Welt verlieren und die Zahl der Konflikte würde wachsen.
Die weiteren vier Szenarien sehen so aus. Friedliche große Regionen (EU wächst und die Integration nimmt mit der Erweiterung der Handelsverbindungen zu), Status quo (stabile Lage mit einer starken deutschen Wirtschaft und friedlichen Nachbarn), multipolarer Wettbewerb (Extremismus ist auf dem Vormarsch und bewegt die EU-Länder zu einer nationalistischeren Politik), Westen gegen Osten (einige östliche EU-Mitgliedsstaaten treten aus der EU aus, um eine eigene Allianz zu bilden). Bei allen Szenarien wird analysiert, wie sie Deutschland, seine Politik und die Lage beeinflussen würden.

Das Papier der Bundeswehr wurde dem Verteidigungsministerium im Februar vorgelegt und galt seitdem als geheim. Bundeswehr-Strategen erstellten erstmals eine solche langfristige Prognose, die auch die Möglichkeit des EU-Zerfalls vorsieht. Nach der Vorbereitung einer allgemeinen Prognose soll die Bundeswehr auch detaillierte Militärpläne für jedes der Szenarien entwickeln.

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