In einem unbeobachteten Moment habe der damals 79-jährige Bush dem Mädchen an den Po gefasst. "Meine erste Reaktion war absolute Abscheu", sagte Corrigan dem Magazin. Dann habe sie zu ihrer Mutter hinübergesehen - jedoch nichts weiter gesagt. "Was soll ein Teenager auch zu einem Ex-Präsidenten in einer solchen Situation sagen: 'Hey, Kumpel, du hättest mich nicht auf diese Weise antatschen sollen?'" Als erste Betroffene hatte die Schauspielerin Heather Lind angegeben, sie sei von Bush "von hinten berührt" worden.
Danach warfen dem früheren US-Präsidenten weitere Frauen vor, sexuell übergriffig geworden zu sein. In einer Mitteilung seines Büros entschuldigte sich der 93-Jährige. Er habe niemandem wissentlich Leid zufügen wollen, sagte Sprecher Jim McGrath laut "Time".
Moore spricht von Hexenjagd
Bush ist aber nicht der einzige, für den es eng werden könnte: Der erzkonservative US-Republikaner Roy Moore könnte wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung seine Senatskandidatur verlieren. Der mächtige Senatschef der Republikaner, Mitch McConnell, schloss sich Forderungen an, Moore müsse seine Kandidatur um den Senatssitz in Alabama zurückziehen.
Im Falle des 70-jährigen Ex-Richters aus Alabama erhob unterdessen ebenfalls eine weitere Frau Anschuldigungen der sexuellen Belästigung. Die 56-jährige Beverly Young Nelson erklärte, Moore habe sie in den 70er Jahren sexuell belästigt. Sie sei damals 16 Jahre alt gewesen und habe in einem Restaurant in Alabama gearbeitet, das Moore in seiner Zeit als Bezirksstaatsanwalt regelmäßig besucht habe. Eines Abends habe er ihr angeboten, sie nach Hause zu fahren. Als sie in seinem Auto saß, habe er sie angegriffen, sagte Nelson.
Er habe sie unsittlich berührt, ihr an den Hals gepackt, sie an seinen Unterleib gezogen und versucht, ihr das Shirt auszuziehen. Sie habe damals gedacht, er wolle sie vergewaltigen. Irgendwann habe er aber von ihr abgelassen. Moores Wahlkampfteam wies die neuen Anschuldigungen zurück. Es handele sich um eine "Hexenjagd", erklärte ein Sprecher. Moore sei ein unschuldiger Mann und habe niemanden sexuell belästigt. Nelson ist bereits die fünfte Frau, die Vorwürfe gegen den Republikaner erhebt.
Republikaner in der Bredouille
Der Wirbel um den 70-Jährigen stürzt viele Republikaner in einen tiefen Konflikt. Da sie im Senat nur einen Zwei-Stimmen-Vorsprung vor den Demokraten haben, wäre eine Niederlage ein herber Rückschlag. Andererseits geht Moore dem republikanischen Establishment mit seinen extremen Positionen stark gegen den Strich. Er ist gegen Muslime und Homosexuelle, tritt für uneingeschränkte Waffenrechte ein und spricht sich dafür aus, "Gottes Gesetz" über die Verfassung zu stellen.
Zwei Mal wurde er ins Oberste Gericht Alabamas gewählt und zwei Mal entlassen: Erst weigerte er sich, eine steinerne Tafel mit den zehn Geboten vor dem Gerichtsgebäude zu entfernen, dann setzte er sich über ein Urteil des höchsten US-Gerichts zu Homo-Ehen hinweg.
Quelle: n-tv.de
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