Die IS-Miliz hatte sich Anfang Oktober bereits zu einem Attentat auf den provisorischen Sitz der jemenitischen Regierung in einem Hotel in Aden bekannt. Im November war der vertriebene Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi aus dem saudiarabischen Exil nach Aden zurückgekehrt. Saad, ein enger Vertrauter des Präsidenten, war erst kürzlich zum Gouverneur ernannt worden.
Im Jemen kämpfen seit September 2014 die Truppen des sunnitischen Präsidenten Hadi gegen die schiitischen Huthi-Rebellen und deren Verbündete, die dem langjährigen Ex-Machthaber Ali Abdallah Saleh die Treue halten. Nachdem die Aufständischen im März auf die Küstenstadt Aden vorgerückt waren, floh Hadi nach Saudi-Arabien und bat das Königreich um Hilfe. Riad griff daraufhin an der Spitze einer arabischen Militärallianz mit Luftangriffen in den Konflikt ein. Nach der Entsendung von Bodentruppen wurden die Huthi-Rebellen im Sommer aus Aden vertrieben, doch kontrollieren sie weiter die Hauptstadt Sanaa.
Adens Stadtviertel Tawahi ist eine Hochburg islamistischer Gruppen, darunter auch Anhänger von Al-Kaida auf der arabischen Halbinsel (Aqap). Die Extremisten nutzen seit Monaten den Konflikt zwischen Regierungstruppen und Huthi-Rebellen, um ihre Macht in Aden und im gesamten Süden des Landes auszuweiten. Mit dem IS hat Aqap dabei einen mächtigen Konkurrenten bekommen.
Nach Angaben von Bewohnern war es in Tawahi am Samstag zu Zusammenstößen zwischen Al-Kaida-Kämpfern und Militärpolizisten gekommen. Sicherheitskreisen zufolge gab es zudem zwei Attentate: In Al-Mansura, einem anderen Stadtviertel von Aden, wurden der Präsident eines Anti-Terror-Gerichts und vier seiner Leibwächter von Bewaffneten getötet. Dem zweiten Attentat fiel ein Polizeioffizier zum Opfer. Auch am Sonntag wurde ein Polizeioffizier in Aden erschossen. Zu den Angriffen hat sich niemand bekannt.
Nach UN-Angaben wurden im Jemen in dem Konflikt zwischen Regierungstruppen und Rebellen seit März rund 5700 Menschen getötet, fast die Hälfte der Opfer waren Zivilisten.
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