Österreich beginnt mit Zaunbau

  08 Dezember 2015    Gelesen: 794
Österreich beginnt mit Zaunbau
Österreich will dem großen Flüchtlingsandrang begegnen und baut am steiermärkischen Grenzposten Spielfeld einen Zaun. Er soll 3,7 Kilometer lang werden. Zunächst soll die Anlage nicht mit Stacheldraht versehen werden.

Im österreichischen Spielfeld an der Grenze zu Slowenien haben die Arbeiten zum Bau eines fast vier Kilometer langen Zauns begonnen. Arbeiter setzten die ersten Pfosten für den Zaun, der den Andrang von Flüchtlingen begrenzen soll. Außerdem wurde Stacheldraht bereitgestellt - dieser soll nach Angaben der österreichischen Regierung aber nur "im Notfall" zur Verstärkung der Absperrung eingesetzt werden.

Der auf insgesamt 3,7 Kilometern geplante Zaun an dem Grenzposten in der Steiermark ist eine Premiere, denn beide Länder gehören zum grenzfreien Schengenraum. Ein österreichischer Major sagte, die Bauarbeiten sollten bis zum 25. Dezember abgeschlossen sein. Das Militär hilft bei der Errichtung des rund zwei Meter hohen Zauns.

Österreich und Slowenien haben eine 330 Kilometer lange gemeinsame Grenze. Über die sogenannte Balkanroute gelangen derzeit zahlreiche Flüchtlinge in die beiden Länder und stellen die dortigen Behörden vor enorme Herausforderungen.

Um den Andrang besser kontrollieren zu können, verkündete die Regierung in Wien Mitte November den Zaunbau, versicherte aber, dieser könne rasch wieder abgebaut werden. Angesichts der großen Zahl an Flüchtlingen hatten in den vergangenen Wochen mehrere EU-Länder die Sicherung ihrer Grenzen verstärkt.

Zeman warnt vor "Mini-Schengen"

Indes warnte der tschechische Präsident Milos Zeman davor, im Zuge der Flüchtlingskrise die Schengenzone für einen visafreien Personenverkehr zu verkleinern. Die Idee eines "Mini-Schengens", dem nur wenige Länder wie beispielsweise Deutschland und die Niederlande angehören würden, nannte der Politiker "grauenvoll". "Das wäre eine Kapitulation vor den Terroristen - das ist genau das, was sie wollen", sagte der 71-Jährige der Agentur CTK zufolge.

Zeman machte diese Bemerkungen am Rande eines Besuchs in Usti nad Labem. Die Industriestadt liegt nur gut zehn Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Zeman forderte stattdessen einen effektiven Schutz der EU-Außengrenzen.

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