Tillerson sieht Umzug frühestens 2019

  09 Dezember 2017    Gelesen: 550
Tillerson sieht Umzug frühestens 2019
Die Entscheidung, die US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, sorgt für weltweite Entrüstung. Nun versucht US-Außenminister Rex Tillerson scheinbar, die Wogen etwas zu glätten: Der Umzug könnte noch Jahre dauern, erläutert er.
Die Verlegung der US-Botschaft nach Jerusalem wird nach Angaben von US-Außenminister Rex Tillerson "wahrscheinlich" nicht vor 2019 stattfinden. "Das ist nichts, was dieses Jahr geschieht, und wahrscheinlich auch nicht nächstes Jahr", sagte der US-Außenminister.

Der Prozess könnte sogar noch länger dauern. In London habe es acht Jahre gedauert, bis eine neue Botschaft eröffnet werden konnte. Unabhängig davon werde sein Ministerium dafür Sorge tragen, dass den Botschaftsbediensteten und allen anderen Amerikanern in der Region nichts zustoße, erklärte Tillerson.

Nach der umstrittenen Entscheidung Donald Trumps bemühte sich Tillerson um Beruhigung: "Der Präsident führt einfach den Willen des amerikanischen Volkes aus und hat jetzt nichts anderes als ein Gesetz von 1995 umgesetzt", so Tillerson. Das Gesetz sehe vor, dass die US-Regierung Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkenne und die Botschaft von Tel Aviv dorthin verlagere. Fakt sei, dass die israelische Regierung, ihre Gerichte und das Büro des Ministerpräsidenten heute in Jerusalem seien, so der US-Außenminister. "Es ist also nur die Bestätigung dessen, was die Realität vor Ort ist."

Allerdings wolle US-Präsident Donald Trump, "dass wir auf sehr konkrete und entschlossene Art vorankommen", so der US-Außenminister. Begleitet von internationalen Protesten hatte Trump am Mittwoch Jerusalem offiziell als Hauptstadt Israels anerkannt. Er wies das US-Außenministerium an, sofort mit den Vorbereitungen für den Umzug der US-Botschaft von Tel Aviv nach Jerusalem zu beginnen.

Der endgültige Status von Jerusalem ist einer der größten Streitpunkte im Nahost-Konflikt. Die Palästinenser beanspruchen den 1967 von Israel besetzten und 1980 annektierten Ostteil Jerusalems als künftige Hauptstadt ihres angestrebten eigenen Staates.

Quelle: n-tv.de

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