Rakete auf Königspalast in Riad abgefeuert

  20 Dezember 2017    Gelesen: 900
Rakete auf Königspalast in Riad abgefeuert
Ein Knall schreckt die Einwohner von Riad hoch. Die Armee teilt mit, sie habe eine Rakete abgeschossen. Erneut sollen Rebellen im Jemen das Geschoss gezündet haben. Die Rakete zielte auf die saudi-arabische Regierung. Die USA machen den Iran verantwortlich.
Saudi-Arabien hat nach eigenen Angaben erneut eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das ballistische Geschoss sei südlich von Riad in der Luft zerstört worden, berichtete der saudische Oberst Turki al-Malki in einer Stellungnahme des Informationsministeriums. Es sei aber niemand verletzt worden. Die Rakete sei demnach von den Huthi-Rebellen im Jemen abgefeuert worden.

Ein Anführer der Aufständischen bestätigte der Nachrichtenagentur dpa, Ziel sei der Al-Jamamah-Palast in Riad gewesen. "Wir hatten Informationen, dass sich dort saudische Herrscher getroffen haben", sagte Ali al-Kahum. Nach Berichten von Anwohnern in Riad war das Geräusch der Explosion in der Luft in der gesamten Stadt zu hören.

Das Abfeuern der Rakete durch die Huthi-Rebellen sei eine "leuchtende rote Sirene", sagte die US-amerikanische UN-Botschafterin Nikki Haley in New York. Die USA vermuteten den Iran hinter der Attacke. "Wir haben noch nicht genug Einsicht in diese bestimmte Attacke, aber sie hat alle Anzeichen der vorherigen Attacken mit iranischen Waffen."

Bundesregierung verurteilt Beschuss

"Wir müssen alle zusammenarbeiten, um die Verbrechen der Regierung in Teheran offenzulegen, und alles tun, was nötig ist, um sicherzustellen, dass sie die Botschaft verstehen", sagte Haley. "Wenn wir das nicht tun, wird der Iran die Welt tiefer in einen sich ausweitenden Regionalkonflikt ziehen." Allerdings dürfte es schwierig werden, die Vetomächte Russland und China zu überzeugen, dass ein Eingreifen des UN-Sicherheitsrats nötig ist.

Bereits im November und Anfang Dezember hatte die saudische Luftwaffe gemeldet, Raketen abgefangen zu haben. Zu Schaden kam beide Male niemand. Als Reaktion auf die Rakete, die die Huthis im November abfeuerten, hatte das Militärbündnis eine Blockade über Jemens Flug- und Seehäfen verhängt. Dies verschärfte die verheerende humanitäre Lage in dem Land weiter.

In einem dreijährigen Bürgerkrieg im Jemen kämpfen Huthi-Rebellen gegen die international anerkannte Regierung des Landes. Diese wird von einer saudisch geführten Militärkoalition unterstützt, die in dem Land Luftangriffe fliegt. Das sunnitische Saudi-Arabien will mit dem Einsatz den Einfluss des schiitischen Iran stoppen, der die Huthis unterstützt. Die Bundesregierung verurteilte den Angriff "auf das Schärfste". Die Raketenangriffe auf Saudi-Arabien müssten ein Ende nehmen. Sie würden den Konflikt nur weiter verschärfen.

Quelle: n-tv.de

Tags:


Newsticker