Unterdessen halten die Diskussion über die Sanktionen seitens Russland an. Der stellvertretende Ministerpräsident und ehemalige Finanzminister der Türkei, Mehmet Şimşek, bezifferte den größtmöglichen Schaden der Krise für die Türkei mit neun Milliarden Dollar. Şimşek weist darauf hin, dass die amerikanische Zentralbank die Zinsen erhöhen könnte und die globale Wirtschaft vor einer schwierigen Zeit stehe. Die Türkei sei aber auf einem guten Weg, Alternativen für den ausfallenden russischen Markt zu finden.
Embargo hat auch auf Russland Auswirkungen
In der Türkei sind auch die möglichen Folgen eines Lieferungsstopps für russisches Gas ein Thema. Laut türkischem Energieministerium würden die Vorräte der Türkei für 15 bis 20 Tage ausreichen. Allerdings würden schon vor Ablauf dieser Frist Schwierigkeiten auftreten, da auf den Pipelines der Druck abfallen würde. Gleichzeitig heißt es aber, dass man nicht mit einem Lieferungsstopp rechne, da Russland über die Pipelines auch andere westeuropäische Länder versorge.
Türkische Medien berichten auch, dass infolge der Krise zwischen beiden Ländern die Preise für Obst und Gemüse in Russland gestiegen seien. Russland bezieht 68 Prozent seines Konsums an Obst und Gemüse aus der Türkei. In manchen Regionen sollen etwa Zitronen aus dem Sortiment genommen worden sein.
Seit dem Abschuss eines russischen Kampfflugzeugs durch die Türkische Luftwaffe am 24. November an der Grenze zu Syrien haben sich die Beziehungen beider Länder rapide verschlechtert.
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