Die 40 "Schwestern" hätten ein komplettes salafistisches Programm im Angebot, sagte Freier. Dieses reiche von der Kindererziehung über das Kochen und die Interpretation von Religionsvorschriften bis zur Hetze gegen "Nichtgläubige". Das Salafistinnen-Netzwerk werbe und missioniere aggressiv im Netz. . "Die Frauen sind mittlerweile Ideologieproduzentinnen", so Freier.
Weil die Frauen zudem ihre eigenen Kinder indoktrinierten, werde der Salafismus "zu einer Familienangelegenheit". Dabei entstehe etwas, "was sehr viel schwerer aufzulösen ist, nämlich salafistische Gesellschaftsteile". Freier betonte, dass Salafismus nicht mit Terrorismus gleichzusetzen sei. Allerdings habe jeder dschihadistische Terrorist, der in den vergangenen Jahren in Europa aktiv geworden sei, einen Hintergrund aus der salafistischen Szene vorgewiesen.
Immer mehr Frauen unter Rückkehrern
Auch durch das repressive Vorgehen der Sicherheitsbehörden gegen die salafistische Szene - wie das Verbot der Koran-Verteilaktion "Lies!" - finde nun "immer mehr in Hinterhöfen oder Wohnzimmern statt", fügte Freier hinzu. Zugleich radikalisiere sich die Szene weiter, immer mehr minderjährige Salafisten würden über Gewalt fantasieren.
Zudem reisten wegen der militärischen Niederlagen des sogenannten Islamischen Staates kaum noch Menschen nach Syrien und in den Irak aus, während die Zahl der Rückkehrer zunehme. Unter diesen seien auch zunehmend Frauen. "Und von ihnen haben sich viele nicht von der IS-Ideologie verabschiedet. Es ist ein Problem, dass sie nun genau in jene Szene zurückkehren, aus der sie ursprünglich kommen", erläuterte Freier.
Quelle: n-tv.de
Tags: