Nordkorea kaufte wohl russisches Öl

  30 Dezember 2017    Gelesen: 581
Nordkorea kaufte wohl russisches Öl
Seit Tagen erheben Südkorea und die USA entsprechende Vorwürfe gegen China, nun wollen Geheimdienste russische Öltanker beim Handel mit Nordkorea ertappt haben. Aus diesem Grund beschlagnahmt Seoul auch ein Schiff aus Hongkong.

Russische Tanker haben Insidern zufolge in den vergangenen Monaten mindestens dreimal Nordkorea mit Treibstoffen versorgt. Dabei hätten die Schiffe auf hoher See ihre Ladung an nordkoreanische Tanker übergeben, hieß es aus hochrangigen westeuropäischen Sicherheitskreisen. Es aber gebe keine Anzeichen dafür, dass der russische Staat an den Transfers beteiligt gewesen sei, sagte einer der Insider.

Die Informanten beriefen sich auf Geheimdienstinformationen und Satellitenbilder der Schiffe, die von den russischen Pazifikhäfen ausgelaufen seien. Nähere Angaben machten sie aus Geheimhaltungsgründen nicht. Aus vorliegenden Satellitendaten gehen jedoch ungewöhnliche Aktivitäten bei einigen der Schiffe vor, die von den Insidern genannt wurden. So schalteten die Tanker ihre Transponder ab, welche üblicherweise die genaue Position bekanntgeben.

Das russische Außenministerium und der russische Zoll lehnten eine Stellungnahme ab. Der Eigentümer eines der Schiffe, das verdächtigt wird, Öl nach Nordkorea geschmuggelt zu haben, wies derartige Aktivitäten zurück. Der Verkauf von Öl oder Ölprodukten aus Russland an Nordkorea würde gegen UN-Sanktionen verstoßen.

Südkorea hält Schiff in Yeosu fest

Ähnliche Vorwürfe erhoben zuletzt Südkorea und die USA. So behauptete US-Präsident Donald Trump nach südkoreanischen Medienberichten, China erlaube illegale Öllieferungen nach Nordkorea. China wies die Anschuldigungen zurück.

Darüber hinaus hält Südkorea derzeit ein Schiff aus Hongkong, das von der taiwanesischen Firma Billions Bunker Group gechartert wurde, wegen des Vorwurfs fest, heimlich Mineralölprodukte auf ein nordkoreanisches Schiff umgeladen zu haben. Die "Lighthouse Winmore" sei beschlagnahmt und inspiziert worden, als sie am 24. November den Hafen von Yeosu in Südkorea angefahren habe, berichteten südkoreanische Sender. Am 11. Oktober schon sei das Schiff in Yeosu gewesen, um japanische Ölerzeugnisse aufzunehmen. Als Ziel des Schiffes sei Taiwan angegeben worden. Stattdessen seien jedoch schätzungsweise 600 Tonnen Mineralölerzeugnisse in internationalen Gewässern auf das nordkoreanische Schiff "Sam Jong 2" sowie drei weitere Schiffe umgeladen worden.

In der vergangenen Woche hatte der UN-Sicherheitsrat einstimmig schärfere Sanktionen gegen Nordkorea verhängt, die unter anderem Einschränkungen der Treibstofflieferungen vorsehen. So liegt die Grenze für Raffinerieprodukte bei 500.000 Barrel im Jahr und bei Rohöl bei vier Millionen Barrel. Es handelt sich um die zehnte mit Sanktionen verbundene UN-Resolution, die seit 2006 gegen Nordkorea wegen des Raketen- und Atomwaffenprogramms erlassen wurde.

Quelle: n-tv.de

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