Südkoreas Präsident Moon Jae In machte den Dialog mit Nordkorea von dem Nuklearprogramm des abgeschotteten Nachbarlandes abhängig. "Eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Nord- und Südkorea kann nicht von der Lösung der Frage des nordkoreanischen Atomprogramms getrennt werden", sagte Moon vor einer Kabinettssitzung. Daher müsse sich das südkoreanische Außenministerium "eng mit den Verbündeten und der internationalen Gemeinschaft" abstimmen.
Beobachter hatten zuvor die Befürchtung geäußert, die Führung in Pjöngjang könnte Signale der Entspannung als Schachzug nutzen, um einen Keil zwischen Gegner und Befürworter eines harten Vorgehens gegen Nordkorea zu treiben. US-Präsident Donald Trump hatte in den vergangenen Monaten wiederholt mit scharfen Maßnahmen gedroht, sollte Nordkorea an seinem Nuklearwaffenprogramm festhalten.
Wenige Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele in Südkorea begrüßt die Regierung in Seoul die Gesten der Annäherung aus dem Norden. Die Ministerien für Wiedervereinigung und Sport sollten schnell Maßnahmen ergreifen, um eine Teilnahme Nordkoreas an den Winterspielen zu ermöglichen, sagte Südkoreas Präsident Moon Jae. "Wir hoffen, dass der Süden und der Norden sich von Angesicht zu Angesicht gegenübersitzen und über die Teilnahme einer nordkoreanischen Delegation an den Spielen in Pyeongchang diskutieren können. Genauso wie über weitere Themen von gemeinsamen Interesse für die Stärkung der Beziehungen", sagte Cho auf einer Pressekonferenz.
Sportlich qualifiziert sind die Paarläufer Ryom Tae Ok und Kim Ju Sik, allerdings hatte Nordkorea zuletzt eine Meldefrist des Eiskunstlauf-Weltverbandes ISU verstreichen lassen. Das Reglement lässt jedoch weiterhin die Vergabe einer zusätzlichen Startgenehmigung durch das Internationale Olympische Komitee (IOC) zu.
Neue Töne aus dem Norden?
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un hatte sich zuvor in einer viel beachteten Neujahrsansprache zu einem Dialog mit dem Süden bereiterklärt, sich zugleich aber auch eindeutig zu dem Nuklearwaffenprogramm des Nordens bekannt. Zudem rief er die Regierung in Seoul auf, ausländische Staaten nicht mehr um Hilfe bei der Verbesserung der innerkoreanischen Beziehungen zu bitten.
Sollte es zu einem Treffen zwischen Abgesandten aus Nord- und Südkorea kommen, wären es die ersten direkten Gespräche zwischen den beiden Regierungen seit mehr als zwei Jahren. Die Lage auf der geteilten koreanischen Halbinsel gilt aufgrund des Konflikts um die nordkoreanische Raketenrüstung als angespannt. Die beiden Staaten befinden sich seit dem Koreakrieg formell noch immer im Kriegszustand.
Quelle: n-tv.de
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