Streit Spanien-Venezuela eskaliert: Auch Madrid weist Botschafter aus

  27 Januar 2018    Gelesen: 1324
Streit Spanien-Venezuela eskaliert: Auch Madrid weist Botschafter aus
Madrid (dpa) - Der seit vier Jahren anhaltende Streit zwischen den Regierungen von Spanien und Venezuela hat sich weiter zugespitzt. Einen Tag nach der Ausweisung des spanischen Botschafters durch Caracas reagierte Spanien mit der gleichen Maßnahme. Man handele «strikt nach dem Prinzip der Wechselseitigkeit und der Reziprozität», sagte der Sprecher der spanischen Regierung, Íñigo Méndez de Vigo, am Freitag in Madrid. Der venezolanische Botschafter Mario Isea werde das Land verlassen müssen, hieß es.

Die linksnationalistische venezolanische Regierung von Präsident Nicolás Maduro hatte den spanischen Botschafter Jesús Silva Fernández am Donnerstag zur «unerwünschten Person» erklärt und den Diplomaten aufgefordert, das südamerikanische Land - das in einer tiefen politischen, sozialen und wirtschaftlichen Krise steckt - bis Sonntag zu verlassen. Als Grund wurden «anhaltende Aggression und Einmischung in innere Angelegenheiten» angegeben.

Diese Maßnahme war eine Antwort auf die jüngst von der Europäischen Union beschlossene Verschärfung der Sanktionen gegen Venezuela. Am Mittwoch hatte Caracas in einer ersten Reaktion darauf bereits seinen Botschafter in Spanien zu Konsultationen zurückgerufen.

Bereits seit 2014 beklagt Caracas, dass die konservative Regierung von Ministerpräsident Mariano Rajoy die venezolanische Politik immer wieder kritisiert und venezoalnische Oppositionsführer sowie deren Angehörige empfängt. In einer jüngsten Erklärung wurde Rajoy beschuldigt, Anweisungen von US-Präsident Donald Trump zu befolgen, um eine «Verschwörung in Europa» anzuzetteln.


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