210 Menschen betroffen: US-Finanzministerium macht „Kreml-Bericht“ publik

  30 Januar 2018    Gelesen: 958
210 Menschen betroffen: US-Finanzministerium macht „Kreml-Bericht“ publik
Das US-Finanzministerium hat den so genannten „Kreml-Bericht“ verbreitet. Darin sind 114 Politiker sowie Beamte und 96 Geschäftsleute erwähnt.

Auf der Liste stehen unter anderem der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin, Dmitri Peskow, der Chef der Kreml-Administration, Anton Waino, der Berater des russischen Staatschefs, Wladislaw Surkow. Betroffen sind auch Geschäftsleute wie Alischer Usmanow, Roman Abramowitsch, der Gründer des IT-Sicherheitsunternehmens Kaspersky Lab, Jewegeni Kasperski, der Chef des russischen Erdölkonzerns Rosneft, Igor Setschin, und Gazprom-Chef Alexej Miller.

Generalstabschef Waleri Gerassimow, Außenminister Sergej Lawrow sowie Premier Dmitri Medwedew stehen ebenfalls auf dieser Liste.

Der Bericht enthält auch die Namen von sogenannten Oligarchen, unter denen das US-Finanzministerium russische Unternehmer versteht, deren Eigentum mindestens eine Milliarde US-Dollar beträgt.

Diese Liste bedeute nicht, dass gegen diese Personen Sanktionen verhängt worden seien. Gegen einige von ihnen sollen bereits Einschränkungen gelten.

Das US-Finanzministerium verwies darauf, dass der Bericht auch einen geheimen Teil habe, in dem es auch weitere Personen gebe, die aber niedrigere Ämter als jene bekleiden, die im bereits veröffentlichten Teil des Berichts erwähnt worden seien.

Der Vizechef des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat (Oberhaus), Wladimir Dschabarow, kommentierte die Veröffentlichung des „Kreml-Berichts“:

„Formell haben unsere Länder Beziehungen, aber die Aufnahme fast der ganzen Führung unseres Landes in die Sanktionsliste spricht dafür, dass diese Beziehungen tatsächlich abbrechen.“

Dies sei „eine grobe Einmischung“ in Russlands innere Angelegenheiten. „Sie sind dem, was Russland vorgeworfen wird, nicht angemessen“, sagte er.

Alexej Tschepa, der stellvertretende Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses in der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus), sagte gegenüber der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, dass ein solches Vorgehen der USA die Beziehungen zwischen den beiden Ländern gefährden würde.

„Das ist ein erneuter Schritt, der tatsächlich zu einer Spannung in den Beziehungen führt … Das ist ein sehr, sehr ernsthafter Schritt. Ein solches Vorgehen der USA wird konsequent zu diesen Entscheidungen führen.“

Zuvor war mitgeteilt worden, dass der sogenannte „Kreml-Bericht“ dem Kongress bereits Ende Januar zur Begutachtung vorgelegt werden und eine Liste von Personen aus dem engsten Kreis um den russischen Präsidenten Wladimir Putin beinhalten solle.

Am 11. Januar erklärte Steven Mnuchin, Finanzminister der Vereinigten Staaten, dass Washington in Kürze neue Sanktionen gegen russische Bürger verhängen werde.

Laut dem Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wird der russische Präsident Wladimir Putin nach der offiziellen Veröffentlichung der neuen US-Sanktionen eine Entscheidung über mögliche Gegenmaßnahmen treffen.

sputniknews.com


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