Bundesbank-Vorstandsmitglied Carl-Ludwig Thiele hat auf bislang wenig beachtete Nebenwirkungen des Handels mit Bitcoin hingewiesen. Der Energieverbrauch im Handel mit Bitcoin sei um ein Vielfaches höher als im Umgang herkömmlichen Geldgeschäften, heißt es in einem Gastbeitrag des Notenbankers für die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung".
"Allein die Abwicklung einer Transaktion im Bitcoin-Netzwerk verbraucht rund 427 Kilowattstunden", schrieb Thiele. "Diese Energiemenge reicht aus, um einen durchschnittlichen deutschen Vier-Personen-Haushalt für mehr als einen Monat mit Strom zu versorgen."
Damit liege der Stromverbrauch einer Bitcoin-Transaktion nach Schätzungen der Bundesbank rund 515.000 Mal über dem Niveau einer normalen Überweisung. "Aus ökonomischer und ökologischer Sicht haben Bitcoin ihre Grenzen erreicht", lautet das Fazit des Bundesbankers, "denn der Nutzen von Bitcoin als Transaktionsmittel steht in keinem vernünftigen Verhältnis zu den hohen Übertragungsgebühren und dem extrem hohen Stromverbrauch."
Riskant und hochspekulativ
Dazu kommen die allgemein bekannten Risiken im Markt der Digitaldevisen. Bei Bitcoin handele es sich keinesfalls um eine Währung, so Thiele in seinem Gastbeitrag weiter, die in einer Reihe mit dem Euro, dem amerikanischen Dollar oder dem Yen stehe: "Bitcoin wird weder von einer Zentralbank herausgegeben noch von einem Staat als gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt." Die Bitcoin-Haltung sei riskant und hochspekulativ.
In den vergangenen Tagen bekamen Anleger die Preisausschläge beim Bitcoin unangenehmen zu spüren. Der Kurs der derzeit bekanntesten Cyber-Währung fiel vor dem Wochenende zeitweise bis unter die Marke von 8000 Dollar. Mitte Dezember hatte ein Bitcoin in der Spitze noch bis zu 19.265 Dollar gekostet.
Quelle: n-tv.de
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