Ryanair macht sich nach den Turbulenzen der vergangenen Monate auf weitere Konflikte mit der Belegschaft gefasst. Sein Unternehmen werde den "lächerlichen" Forderungen der Piloten nicht nachgeben, erklärte Konzernchef Michael O'Leary bei der Vorlage der jüngsten Quartalszahlen. Zu Ostern drohten Streiks, räumte der Manager ein. Doch Ryanair sei bereit, die damit verbundenen Beeinträchtigungen hinzunehmen.
Kurz vor Weihnachten hatte Europas größte Billigfluglinie weitreichende Streiks noch in letzter Minute abwenden können: Der Konzern gab dem Druck der Piloten nach und erkannte Gewerkschaften in mehreren europäischen Ländern an. Sie kämpfen für bessere Arbeitsbedingungen und eine höhere Bezahlung.
Gewinne trotz Annullierungen
Das letzte Vierteljahr 2017 hatte es bei Ryanair in sich. Schon im Herbst mussten die Iren insgesamt 20.000 Flüge streichen, was sie mit "Dienstplanproblemen" begründeten. Dennoch konnte Ryanair seinen Gewinn nach Steuern im dritten Geschäftsquartal um zwölf Prozent steigern. Zwischen Oktober und Dezember stand demnach unter dem Strich ein Plus von 106 Millionen Euro. Der Umsatz wuchs um vier Prozent auf 1,4 Milliarden Euro.
O'Leary sprach von einem "sehr schwierigen dritten Quartal" und zeigte sich daher erfreut über den Gewinn. Die Passagierzahlen wuchsen in dem Zeitraum um sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr - insgesamt strebt die Fluggesellschaft für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr Passagierzahlen von 130 Millionen an. Das wäre ein Rekord und ein achtprozentiger Anstieg im Vergleich zum vorherigen Geschäftsjahr.
Brexit sorgt für Unsicherheit
Für das Sommergeschäft dämpfte O'Leary jedoch die Erwartungen: Ryanair teile nicht den Optimismus der Konkurrenz, dass es in der wichtigen Saison mit den Flugtarifen aufwärtsgehe. In Europa waren die Ticketpreise zuletzt unter anderem wegen der Pleite von Air Berlin gestiegen.
Zudem zeigte sich O'Leary besorgt über die anhaltende Unsicherheit in Bezug auf den Brexit. Der EU-Austritt Großbritanniens macht eine Neuregelung der internationalen Luftverkehrsabkommen erforderlich. Großbritannien wird die Europäische Union am 29. März 2019 verlassen und noch immer ist nicht klar, welche Regeln nach dem Brexit gelten. Im Rahmen ihrer Brexit-Notfallplanung hat die Airline bei der britischen Luftfahrtbehörde CAA eine britische Fluglizenz beantragt.
Quelle: n-tv.de
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