800 Millionen US-Dollar verschwunden? Pentagon kann seine Ausgaben nicht nachweisen

  06 Februar 2018    Gelesen: 1138
800 Millionen US-Dollar verschwunden? Pentagon kann seine Ausgaben nicht nachweisen
Die Agentur für Verteidigungslogistik (Defense Logistics Agency, DLA) des Pentagons hat keinen korrekten Nachweis in Bezug auf Ausgaben in Höhe von mehr als 800 Millionen Dollar erbringen können. Dies berichtet die Zeitschrift „Politico“ am Montag unter Verweis auf einen Bericht der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft „Ernst&Young“.

Demnach stellte das Prüfungsunternehmen in den Büchern der Agentur falsche Angaben zu bereits abgeschlossenen Bauprojekten im Gesamtwert von 465 Millionen US-Dollar fest. Was noch laufende Bauprojekte anbetrifft, so konnte „Ernst&Young"keine ausreichende oder überhaupt keine Dokumentation für Ausgaben in Höhe von 384 Millionen US-Dollar finden.

Zudem konnte die Agentur „keine Nachweise für viele Artikel liefern, die in irgendeiner Form dokumentiert wurden, unter anderem auch die Angaben über Vermögenswerte im Wert von 100 Millionen US-Dollar in den Computersystemen, die das Tagesgeschäft der Agentur führen.

Laut dem Pentagon-Generalinspekteur konnte die wirtschaftsprüfende Firma „keine ausreichende, kompetente Beweislage bekommen, um die in den DLA-Finanzberichten angegebenen Summen zu bestätigen".

Die Logistikagentur mit einem Jahresumsatz von 40 Milliarden US-Dollar und 25.000 Mitarbeitern versorgt nicht nur die US-Streitkräfte, sondern auch eine ganze Reihe von Bundesagenturen und bearbeitet täglich etwa 100.000 Aufträge.

Die Agentur selbst erläuterte gegenüber der Zeitschrift, sie sei von den Ergebnissen der Wirtschaftsprüfung nicht überrascht und sei auch nicht davon ausgegangen, ein „sauberes" Prüfungsurteil in den Anfangszyklen der Wirtschaftsprüfung zu erhalten, da es sich um eine sehr große und komplexe Einrichtung handele. Zudem verpflichtete sich die DLA dazu, die Misstände zu bereinigen.

Im vergangenen Monat hatte der stellvertretende Verteidigungsminister David Norquist vor dem US-Kongress bekanntgegeben, dass Wirtschaftsprüfungen im Verteidigungsministerium ab 2018 jährlich vorgenommen werden sollen. Laut der Zeitschrift sollen dabei 1200 Wirtschaftsprüfer eingesetzt werden. Die Initiative soll fast eine Milliarde US-Dollar kosten.

Quelle : sputnik.de


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