Beflügelt von der Erholung der Weltwirtschaft sind Deutschlands Exporte im vergangenen Jahr so stark gestiegen wie seit 2011 nicht mehr. Die Unternehmen führten Waren im Rekordwert von 1279,4 Milliarden Euro aus, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilte. Das entsprach einem Plus von 6,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Es war das vierte Rekordjahr in Folge. Stärker hatten die Ausfuhren zuletzt 2011 zugelegt (11,5 Prozent). Die Importe kletterten im vergangenen Jahr um 8,3 Prozent auf einen Wert von 1034,6 Milliarden Euro.
Selbst der stärkere Euro hat bislang keine Bremsspuren hinterlassen. Gewinnt die Gemeinschaftswährung gegenüber Dollar und Co. an Wert, verteuert das tendenziell Waren auf Märkten außerhalb des Euro-Raumes. Das kann die Nachfrage dämpfen.
Der insbesondere von den USA kritisierte Handelsbilanz-Überschuss der Bundesrepublik verringerte sich auf 244,9 Milliarden Euro. Im Jahr 2016 hatte er mit 248,9 Milliarden Euro einen Höchstwert erreicht. Deutschland exportiert insgesamt seit Jahren mehr, als es einführt. Das sorgt für Kritik bei anderen Ländern, die besonders viel importieren, weil so die Ungleichgewichte im Welthandel zunehmen.
Nach Einschätzung des Außenhandelsverbandes BGA steuert der deutsche Export in diesem Jahr auf einen weiteren Rekord zu. Der BGA erwartete zuletzt ein Wachstum der Ausfuhren von etwa fünf Prozent auf die neue Bestmarke von rund 1340 Milliarden Euro. Die Importe könnten demnach um sieben Prozent auf 1104 Milliarden Euro ebenfalls zulegen. (dpa)
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