Die US-Navy hat das unbemannte Schiff „Sea Hunter“ in Dienst gestellt. Es soll insbesondere gegnerische dieselelektrische U-Boote suchen, die wegen ihres geringen Betriebslärms schwer zu orten sind. Das Schiff wurde im Rahmen des Projekts ACTUV gebaut, kann eine Geschwindigkeit von 27 Knoten erreichen und hat vorerst nach Angaben der russischen Onlinezeitung vz.ru keine Waffen an Bord.
Damit erwies sich eine Prognose des russischen Militärexperten Konstantin Siwkow als zutreffend. Zum Auftakt des „Sea Hunter“-Testprogramms vor zwei Jahren hatte Siwkow gegenüber Sputnik gesagt, der Roboter würde offenbar nicht für unmittelbaren Kampfeinsätze geeignet sein: „Das ist ein reines Suchinstrument, um U-Boote in jenen Gebieten zu suchen, wo stationäre Beobachtungssysteme nicht funktionieren oder ineffizient sind. Ein Kriterium für die Entwicklung solcher Instrumente sind minimale Kosten in Kombination mit der Möglichkeit, dauerhafte Sucheinsätze zu absolvieren.“
Amerika strebe einen militärtechnischen Vorsprung gegenüber anderen Ländern an. Russland sei aber in der Lage, mit eigenen Entwicklungen zu kontern. In Russland entstünden ebenfalls seegestützte Robotersysteme für verschiedene Aufgaben, so Siwkow.
Tatsächlich legte beispielsweise der russische Konzern Kalaschnikow Ende 2016 den Entwurf für einen unbemannten Katamaran vor. Dieser soll, wie die Zeitung „Iswestija“ berichtete, in der Lage sein, mehrere flugzeugartige Drohnen oder Quadrocopter mitzuführen, um Aufklärungseinsätze zu absolvieren. Der Projektname ist Triton. Der Katamaran, falls er zustande kommt, soll allerdings eher nahe der eigenen Küste patrouillieren, wie Kalaschnikow-Geschäftsführer Alexej Kriworutschko damals mitteilte.
Im Herbst 2016 testete ein zuständiges Forschungszentrum des russischen Verteidigungsministeriums ein autonomes Robotersystem des Typs Fugu, das von Atom-U-Bootenmitgeführt werden soll, um die Lage unter Wasser zu beobachten. Eine weitere Funktion des Roboters soll nach Angaben des Herstellers Mako darin bestehen, Befehle von Kommandozentralen an russische U-Boote weiterzuleiten.
Ende Sommer 2017 erschienen dann Medienberichte, wonach im Rahmen des Projekts Ten (dt. „Schatten“) ein seegestützter Tarnkappen-Roboter entwickelt wird. Dieser soll in abgelegenen Meeresgebieten autonom agieren – sowohl über als auch bei Bedarf unter Wasser. Seine Wasserverdrängung könnte 140 Tonnen erreichen – ungefähr so viel wie beim jetzt in Dienst gestellten unbemannten US-Schiff.
sputniknews
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