USA und Türkei gehen auf Versöhnungskurs

  17 Februar 2018    Gelesen: 937
USA und Türkei gehen auf Versöhnungskurs
Seit Wochen herrscht zwischen den Nato-Partnern USA und Türkei dicke Luft. Größter Streitpunkt ist die US-Unterstützung für die Kurdenmiliz YPG. Ein Treffen der Außenminister beider Länder soll nun an die gemeinsamen Ziele in Syrien erinnern.
 

Die Nato-Partner USA und Türkei wollen in Arbeitsgruppen ihre angespannten Beziehungen verbessern. "Wir haben uns darauf geeinigt, unsere Beziehungen zu normalisieren", sagte der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seinem US-Kollegen Rex Tillerson in Ankara. "Dazu müssen sicherlich notwendige Schritte getan werden. Auf beiden Seiten gibt es gewisse Erwartungen."

Zwischen den USA und der Türkei gibt es seit Wochen starke Spannungen, weil die Regierung in Ankara in Nordsyrien eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG gestartet hat. Die türkische Regierung hatte die USA vor dem Besuch Tillersons vor einem völligen Zusammenbruch der Beziehungen gewarnt. Es sei wichtig, sich darauf zu konzentrieren, wie es nach der Krise nun weitergehe, sagte auch Tillerson, der sich am Donnerstagabend bereits mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan getroffen hatte.

"Unsere Ziele in Syrien sind genau die gleichen", sagte Tillerson. Beide Länder wollten die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekämpfen und das Land stabilisieren, damit syrische Flüchtlinge in ein demokratisches und vereinigtes Land zurückkehren könnten. Tillerson räumte aber auch ein, dass die USA gegenüber der Türkei Versprechungen gemacht und diese nicht vollständig erfüllt hätten. "Wir werden nicht länger allein agieren, sondern von nun an zusammenarbeiten. Wir werden uns verbünden und an unseren Differenzen arbeiten."

Der größte Streitpunkt zwischen Washington und Ankara ist die US-Unterstützung für die YPG. Insbesondere die Stadt Manbidsch steht dabei im Mittelpunkt. 2016 hatte ein von der YPG geführtes und den USA unterstütztes Bündnis die Stadt von der IS-Terrormiliz befreit, seitdem wird die Stadt westlich des Euphrat von der YPG kontrolliert.

Die Türkei fordert ihren Abzug und droht andernfalls mit einer Militäroffensive. Dieser und andere Konflikte sollen nun in den Arbeitsgruppen beigelegt werden. "Wir stehen Schulter an Schulter mit der Türkei gegen die terroristischen Bedrohungen", versicherte Tillerson.

Quelle: n-tv.de 


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