Wer ist die NRA - und warum ist sie so mächtig?

  25 Februar 2018    Gelesen: 1089
Wer ist die NRA - und warum ist sie so mächtig?
Das Recht auf Waffenbesitz ist unantastbar - so lautet der höchste Grundsatz der National Rifle Association. Wie arbeitet die US-Waffenlobby? Und wieso hat sie derart großen Einfluss?  

Die National Rifle Association (NRA) ist die größte Waffenlobbyorganisation in den USA. Sie wurde 1871 gegründet. Ihr Ziel: die Ausbildung an der Waffe und das Sportschießen zu fördern. Die Gruppe zählt nach eigenen Angaben rund fünf Millionen Mitglieder, darunter Promis wie die Schauspieler Chuck Norris, Tom Selleck oder die ehemalige republikanische Vize-Präsidentschaftskandidatin Sarah Palin. Mehr als 100.000 Ausbilder unterrichten nach NRA-Angaben jährlich eine Million Waffenbesitzer im Umgang mit dem Schießgerät. Aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden speist sich das jährliche Budget von etwa einer Viertelmilliarde Dollar. (Lesen Sie hier ein Porträt des NRA-CEO Wayne LaPierre)


In ihren Anfangsjahren trat die Organisation politisch kaum in Erscheinung. In den Siebzigerjahren, nachdem der Gun Control Act verabschiedet worden war, ein zentrales Waffenkontroll-Gesetz, radikalisierte sie sich jedoch spürbar. Moderate Kräfte wurden von Schaltstellen entfernt und der Zweite Verfassungszusatz rückte in den Mittelpunkt ihrer Arbeit. Dieser spricht jedem US-Bürger nach NRA-Lesart das Grundrecht zu, Waffen uneingeschränkt zu tragen und zu besitzen. Nur so werde das Land sicherer, lautet die Theorie. Die NRA gründete einen eigenen Lobby-Arm und torpediert seither nahezu jeden Versuch, das Waffenrecht signifikant zu verschärfen. Die Lobbyisten sehen die Gefahr nicht in den Waffen, sondern in den Menschen, die sie benutzen.

Wie erfolgreich ist die NRA?

Die NRA ist eine der sichtbarsten und wohl auch mächtigsten Lobbyorganisationen in den USA. Ihr Fokus liegt dabei vor allem auf der Politik in Washington und hier besonders auf republikanischen Politikern. Aber auch in den Bundesstaaten ist die Organisation sehr aktiv. Gibt es Versuche, das Waffenrecht zu verschärfen oder Waffenhersteller zu belangen, treten die Lobbyisten in Aktion, um zu verhindern oder zu verwässern. So etwa, als 1986 ein Teil des Gun Control Acts von 1968 zurückgedreht wurde.

spiegel.de


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