Russische Hochgeschwindigkeits-Hubschrauber könnten bald Realität werden

  27 Februar 2018    Gelesen: 2015
Russische Hochgeschwindigkeits-Hubschrauber könnten bald Realität werden

In Russland wird voraussichtlich 2019 der erste Hochgeschwindigkeits-Hubschrauber abheben, schreibt die Zeitung „Iswestija“ am Montag.

Wie der Chef der russischen Technologieholding Rostech, Sergej Tschemesow, vor kurzem ankündigte, könnte der neue Helikopter eine Geschwindigkeit von mehr als 400 km/h erreichen. Zum Vergleich: Das Modell Ka-52 kann höchstens 300 km/h und der Mi-28N höchstens 280 km/h schnell fliegen.

Die neue Maschine soll Tschemesow zufolge einen neuen Motor (VK2500M) mit einer Startleistung von 2600 PS bekommen. Das Triebwerk soll etwa im Jahr 2023 zertifiziert werden. Es wird erwartet, dass damit auch Mi-8- und Mi-17-Hubschrauber ausgerüstet werden.

Das Programm unter dem Namen „Hochgeschwindigkeits-Kampfhubschrauber“ wurde im August 2017 gestartet. Der entsprechende Vertrag zwischen dem Verteidigungsministerium Russlands und der Holding „Wertoljoty Rossii“ („Hubschrauber Russlands“) wurde auf dem Forum „Army-2017“ unterzeichnet. Der Vertrag ist auf zwei Jahre ausgelegt – also sollten die wichtigsten Parameter der neuen Flugmaschine 2019 im Allgemeinen bekannt werden.

Das ist nicht der erste Versuch zur Entwicklung eines Hochgeschwindigkeits-Hubschraubers in Russland, doch alle früheren Versuche verliefen im Sande. Ein ähnliches Programm war seit 2014 finanziert worden, allerdings nicht vom Militär, sondern vom Industrie- und Handelsministerium. Dabei sollten einzelne Lösungen gefunden werden, die für einen künftigen Hubschrauber-Prototyp geeignet wären, der eine Geschwindigkeit von 320 bis 360 km/h erreichen könnte.

Zuvor hatte die Holding „Wertoljoty Rossii“ in den Jahren 2011 und 2013 zwei Forschungsprojekte mit insgesamt 3,6 Milliarden Rubel finanziert. Allerdings wurde beschlossen, dass ein solches Hochgeschwindigkeits-Modell nicht entwickelt werden könne, ohne dass die Betriebskosten drastisch steigen.

2015 wurden die Forschungen allerdings wiederaufgenommen. Zu diesem Zeitpunkt wurde ein fliegendes Labor auf Basis des Hubschraubers Mi-24 gebaut, das im Dezember 2015 abhob und einige aussichtsreiche Konstruktionselemente, darunter neue Rotorblätter, testete. Im Herbst 2016 erreichte es eine horizontale Geschwindigkeit von 405 km/h. Experten stellten damals fest, dass die Geschwindigkeit der üblichen Mi-28N-Maschine dank der neuen Rotorblätter um zehn bis 13 Prozent erhöht werden könnte.

Ähnliche Forschungen gab und gibt es auch in anderen Ländern: 2013 taten sich beispielsweise die Konzerne Boeing und Sikorsky Aircraft zusammen, um ein gemeinsames Modell im Rahmen des vom US-Verteidigungsministerium ausgerufenen Wettbewerbs Joint Multi-Role zu entwickeln. Inzwischen wurde dieser Wettbewerb in Future Vertical Lift umbenannt, es geht dabei um die Entwicklung von insgesamt fünf Militär- und Zivil-Hubschraubern.

Quelle : sputnik.de


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