Gesunkener US-Flugzeugträger vor Australien entdeckt

  07 März 2018    Gelesen: 1010
Gesunkener US-Flugzeugträger vor Australien entdeckt

Im Zweiten Weltkrieg sank die "USS Lexington" im Pazifik. Nun hat ein Tauchteam des Microsoft-Gründers Paul Allen den Flugzeugträger in 3000 Meter Tiefe aufgespürt. Auch einige der mit ihm untergegangenen Flieger sind zu erkennen.

 

Vier Tage dauerte die Schlacht im Korallenmeer. Am 4. Mai 1942 trafen nördlich von Australien die Flotten der Amerikaner und Japaner aufeinander. Erstmals in der Seekriegsgeschichte bekämpften sich dabei auch Flugzeugträger.

Acht Schiffe wurden bei den Gefechten versenkt, 1600 Soldaten kamen ums Leben. Die Amerikaner büßten den Flugzeugträger "Lexington" ein, das Schiff sank am 8. Mai 1942 auf den Grund des Pazifik.

Nun hat ein Suchschiff des Microsoft-Gründers Paul Allen das Wrack entdeckt. Der Fundort im sogenannten Korallenmeer liegt 800 Kilometer vor der Ostküste Australiens.

Das Forschungsschiff "Petrel" schickte ein U-Boot in etwa 3000 Meter Tiefe. Fotos zeigen den auf Grund liegenden Flugzeugträger. Sogar einige der mit ihm versunkenen Flugzeuge sind zu erkennen. Das Schiff war mit 35 Flugzeugen an Bord untergegangen. Auf einem der Kampfflieger befinden sich die Cartoonfigur Felix the Cat und vier kleine japanische Flaggen - vermutlich ein Symbol für abgeschossene Gegner.


"Die 'Lexington' stand auf unserer Liste weit oben", sagte Robert Kraft, der die Suchaktion geleitet hat. "Sie war eines der ganz großen Schiffe, die im zweiten Weltkrieg verloren gingen." Vor etwa sechs Monaten habe man begonnen, die Suche zu planen.

Der Oberbefehlshaber des US-Pazifik-Kommandos, Harry Harris, gratulierte Paul Allen und seinem Team zu dem Fund. Harris' Vater hatte während der Schlacht auf der "USS Lexington" gedient und die Gefechte überlebt.

Mehrere Treffer durch Bomben und Torpedos

Die USS "Lexington" war in den Zwanzigerjahren gebaut und 1927 ausgeliefert worden. Das Schiff war 270 Meter lang und konnte 78 Flugzeuge aufnehmen.

Bei der Schlacht im Korallenmeer im Mai 1942 kämpften erstmals Schiffe gegeneinander, die keinen Sichtkontakt zueinander hatten. Amerikaner wie Japaner ließen Flugzeuge von ihren Trägerschiffen aufsteigen, um gegnerische Schiffe zu attackieren.

Die "Lexington" wurde bei den Kämpfen mehrfach von japanischen Torpedos und Bomben getroffen. Danach kam es zu Explosionen im Inneren des Schiffs, ein großes Feuer brach aus.

Weil sich das Feuer immer weiter ausbreitete und weitere Explosionen an Bord folgten, musste schließlich der Maschinenraum evakuiert werden. Die "Lexington" war manövrierunfähig - und kurz danach gab der Kapitän den Befehl zum Verlassen des Schiffs.

Versenkt im Korallenmeer

Mehr als 2700 Soldaten wurden von herbeigeeilten anderen US-Kriegsschiffen aufgenommen, 216 Mann der "Lexington"-Besatzung waren bei den Angriffen und danach gestorben. Um zu verhindern, dass der beschädigte Flugzeugträger in die Hände der Japaner gerät, versenkte die US-Marine die "Lexington" schließlich mit mehreren Torpedos.


Die von Paul Allen initiierte Suchaktion im Pazifik war nicht die erste seiner Firma. Im August 2017 hatte sein Team bereits das Wrack des legendären Kriegsschiffs "USS Indianapolis" aufgespürt - das Schiff, das mutmaßlich die Atombombe für Hiroshima transportiert hatte. Im November 2017 folgte die Entdeckung der "USS Ward".

Allen ist Multimilliardär und investiert viel Geld in seine Firma Vulcan, mit der er nach eigener Aussage die Welt besser machen will. Die Firma hat sich der Bildung und Philanthropie verschrieben, steckt jedoch auch Geld in neue Technologien, die Raumfahrt und den Sport. Mit dem 2016 erworbenen Forschungsschiff "Petrel" sucht Vulcan unter anderem nach historischen Kriegsschiffen.

Quelle : spiegel.de


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