Kanzlerin sieht Stahlzölle "mit Sorge"

  09 März 2018    Gelesen: 1204
Kanzlerin sieht Stahlzölle "mit Sorge"

Im Zollstreit mit den USA meidet Angela Merkel scharfe Worte. Stattdessen will die Bundeskanzlerin auf Gespräche setzen - und sieht die EU-Kommission am Ruder.

 

Die Bundesregierung will im Konflikt mit den USA eine Eskalation vermeiden. "Ich möchte jetzt keine martialischen Wörter in den Mund nehmen, das hilft uns ja nicht weiter", sagte Merkel beim Spitzentreffen der deutschen Wirtschaft in München. "Wir sehen mit Sorge die Zollerhöhung für bestimmte Produkte."

Merkel machte ferner deutlich, dass anstelle einer Vielzahl an Akteuren die Europäische Union im Ringen mit US-Präsident Donald Trump geschlossen auftreten soll. "Wir unterstützen die EU-Kommission", sagte Merkel. Diese solle sowohl mit der Welthandelsorganisation WTO als auch mit der US-Regierung Gespräche führen.

EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström will sich morgen mit dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer treffen. Merkel sagte, sie glaube, "dass der Kanal des Gesprächs gepflegt werden sollte". Die Kanzlerin regte an, die EU von den Strafzöllen auf Stahl und Aluminium auszuklammern: "Am besten wäre es, wir könnten davon ausgenommen werden." Merkel stellte aber auch klar, dass die EU zu Gegensanktionen bereit ist: "Wir können natürlich Maßnahmen ergreifen."

Ein Zollstreit sei "nicht gut für die Wirtschaft", sagte Merkel weiter. "Keiner wird in einem solchen Wettlauf gewinnen." Sie sprach sich daher dafür aus, Handelsabkommen zum gegenseitigen Vorteil zu forcieren. "Wir haben uns immer dafür eingesetzt, ein Handelsabkommen abzuschließen und Barrieren abzubauen." Das über Jahre zwischen der EU und den USA verhandelte Freihandelsabkommen TTIP liegt seit der Wahl Donald Trumps auf Eis.

Quelle: n-tv.de


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