Trump nennt Bedingung für Treffen mit Kim

  10 März 2018    Gelesen: 1612
Trump nennt Bedingung für Treffen mit Kim

Donald Trump überrascht die Weltöffentlichkeit mit seiner Ankündigung, er werde sich bald mit Nordkoreas Machthaber Kim treffen. Nun rudert der US-Präsident zurück und nennt einige Voraussetzungen für eine Zusammenkunft. Auch China meldet sich zu Wort.

 

Ein Treffen von US-Präsident Donald Trump und Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un kann nach Angaben des Weißen Hauses nur stattfinden, wenn Nordkorea überprüfbare Schritte zur Denuklearisierung des Landes eingeleitet hat. "Sie haben eine Denuklearisierung versprochen, sie haben einen Stopp der Atom- und Raketentests versprochen", sagte Trumps Sprecherin Sarah Sanders. "Wir werden kein derartiges Treffen haben, bis wir konkrete Taten sehen, die zu den Worten und der Rhetorik Nordkoreas passen", erklärte sie vor Journalisten.

Diese Vorbedingung, von der in dieser Schärfe am Vortag noch keine Rede gewesen war, könnte sich auf dem Weg zu Gesprächen als kräftiger Bremsklotz oder sogar als unerfüllbar erweisen. Die USA seien sich aber sicher, dass solche Taten folgen würden, betonte Sanders. "Der Präsident ist voller Hoffnung, dass wir Fortschritte machen können. Wir verhandeln aus einer Position der Stärke, anders als Nordkorea", sagte sie.

Ein historisches Treffen zwischen Trump und Kim soll "bis Mai" stattfinden. US-Außenminister Rex Tillerson sagte, die Ausarbeitung von Termin und Ort könne Wochen dauern. Sanders blieb am Freitag bei der Aussage, beides sei noch offen. "Lassen Sie mich hier ganz klar sein: Die USA haben keinerlei Zugeständnisse gemacht, aber Nordkorea hat einiges versprochen", sagte sie. Wie eine eingeleitete Denuklearisierung verbindlich überprüft werden solle,legte Sanders allerdings nicht dar.

Xi ermutigt Trump - Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping, dass die Gespräche zwischen den USA und Nordkorea "sobald wie möglich" zustande kommen. In einem Telefonat mit Trump forderte Xi Jinping alle Seiten auf, guten Willen zu zeigen und alles zu unterlassen, was die Verbesserung der Lage auf der koreanischen Halbinsel gefährden könnte.

Mit Blick auf die Zustimmung Trumps zu einem Gipfel mit Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sagte Xi, ein ranghohes Treffen zwischen den USA und Nordkorea sei im Interesse aller Parteien. Er hoffe darauf, dass sich beide Seiten in dem Dialog um positive Ergebnisse bemühten und der Konflikt um das Atomwaffen- und Raketenprogramm Nordkoreas letztendlich friedlich gelöst werden könne.

Trump ist vorbereitet - 

Schon die anstehenden Vorverhandlungen zu dem Treffen könnten sich als praktisch schwierig erweisen. Die USA unterhalten offiziell keine diplomatischen Beziehungen zu Nordkorea. Dazu kommt, dass der unter Trump ausgeblutete außenpolitische Apparat nicht einmal einen Botschafter in Südkorea hat. Tillerson sagte, es habe in letzter Zeit eine erhöhte Zahl von Kontakten über neu geöffnete Gesprächskanäle gegeben.

"Präsident Trump ist ganz sicher der ultimative Verhandler und Dealmaker", sagte Sanders. Er habe sich auf ein solches Treffen schon einige Zeit vorbereitet. Während sich in den US-Medien alles um Trump drehte, wurde in Südkorea selbstbewusst darauf verwiesen, wie sehr diese Entwicklung Teil eines innerkoreanischen Dialogs sei.

Wo sich Trump und Kim treffen könnten, ist bisher nur Gegenstand von Spekulationen. Im US-Fernsehen tippten TV-Moderatoren auf Weltkarten mal hier und mal dorthin: China, Südkorea, Genf, Wien, Island. Einige Wetten laufen auf die demilitarisierte Zone zwischen den Koreas und auf China. Als sicher gilt nur, dass Kim als Machthaber seit 2011 noch nie sein Land verlassen hat. Er ging aber in der Schweiz in die Schule.

n-tv


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