Trump plant den nächsten Rauswurf

  16 März 2018    Gelesen: 1851
Trump plant den nächsten Rauswurf

Nach dem Abgang von Außenminister Tillerson ist die Personalrotation in der US-Regierung noch lange nicht beendet. Der nächste Betroffene: Sicherheitsberater General McMaster. Doch US-Präsident Trump geht ungewohnt einfühlsam vor.

 

In den USA verdichten sich die Anzeichen für einen nahenden Rauswurf des nationalen Sicherheitsberaters General Herbert Raymond McMaster. Die "Washington Post" berichtete in der Nacht zum Freitag, die Ablösung sei ausgemachte Sache. US-Präsident Donald Trump wolle den Wechsel nur möglichst wenig erniedrigend gestalten, berichtete das Blatt unter Berufung auf fünf Quellen im Weißen Haus.

Die "New York Times" hatte zuvor Ähnliches berichtet und auch den Namen von Stabschef und Ex-General John Kelly zu den Personalspekulationen hinzugefügt. Über eine Ablösung des Drei-Sterne-Generals McMaster wird seit Wochen spekuliert. Der hochdekorierte Soldat kam ins Amt, weil der von Trump höchst geschätzte Sicherheitsberater Michael Flynn - auch er ein Ex-General - im Februar 2017 jäh zurücktreten musste. McMaster gilt als hochintelligent, sehr belesen und vergleichsweise moderat. Trump und er sollen sich persönlich nie gut verstanden haben.

Noch nie war ein Weißes Haus zu diesem frühen Zeitpunkt einer Regierung so sehr mit Abgängen, Rauswürfen und Wechseln konfrontiert wie unter Trump. Mit dem erst vor Tagen angekündigten Weggang von Trumps oberstem Wirtschaftsberater Gary Cohn und der abrupt vollzogenen Demission von Außenminister Rex Tillerson scheint das Karussell noch lange nicht zum Stillstand gekommen zu sein. Neben McMaster gelten auch weitere Regierungsmitglieder als gefährdet. In den Berichten der Zeitungen und des Senders CNN heißt es, Trump wolle sich nur noch mit Beratern umgeben, die weniger widersprächen und eine völlig auf ihn zugeschnittene Politik komplett mittrügen.

Nachfolge offen

Der 55-jährige McMaster könnte nun ins Militär zurückkehren und zum Vier-Sterne-General befördert werden. Seine Nachfolge im Weißen Haus gilt bisher als ungeklärt. Als Kandidat wird auch der ehemalige Botschafter der USA bei den Vereinten Nationen gehandelt, der knallharte Falke John Bolton.

"Washington Post" und "New York Times" berichteten von einem Weißen Haus in heller Aufruhr angesichts der jüngsten Personalkapriolen. Jeder sei verunsichert. Trump aber genieße das sehr, fühle sich im Amt immer wohler und werte jüngste Ankündigungen als große Erfolge. Dazu zähle er Strafzölle auf Stahl- und Aluminiumimporte und die Ankündigung eines Gesprächs mit Nordkoreas Diktator Kim Jong Un.

Quelle: n-tv.de , lou/dpa

 


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