Venezuela streicht angesichts einer galoppierenden Inflation drei Nullen seiner Währung. Präsident Nicolás Maduro kündigte am Donnerstagabend (Ortszeit) neue Zahlungsmittel des Bolívar an. Die neuen Scheine sollen am 4. Juni in Umlauf kommen. An der hohen Inflation kann eine solche Operation indes nichts ändern, sofern sie nicht mit einer echten Währungsreform verbunden ist. Nach Angaben des von der Opposition geführten Parlaments gab es 2017 in Venezuela eine Preissteigerung von 2618 Prozent.
Die jetzt noch gültigen Scheine gehen bis zu einem Höchstwert von 100 000 Bolívares. Diese Scheine sollen von einem Nominalwert von 100 Bolívares ersetzt werden. Es werden außerdem Scheine von 500 neuen Bolívares eingeführt, die nach dem offiziellen Wechselkurs 11,30 US-Dollar entsprechen. Auf dem Schwarzmarkt könnte man hierfür aktuell nur 2,10 US-Dollar erhalten.
Maduro teilte weiter mit, dass beim Vorverkaufs der von Venezuela eingeführten staatlichen Kryptowährung Petro in den ersten drei Tagen Vorbestellungen in einem Volumen von über 5 Milliarden US-Dollar eingegangen seien.
Die Regierung von Venezuela will mit der neuen Kryptowährung gegen die schwere Wirtschaftskrise des Landes ankämpfen. Der Petro wird mit den riesigen Erdölreserven des Landes abgesichert. Unter anderem machen Wirtschaftssanktionen der USA dem südamerikanischen Land mit seiner linksgerichteten Regierung schwer zu schaffen. Zuletzt gab es immer wieder Berichte über Mängel an Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs.
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