Lawrow über Diplomatenausweisung: „Auf diese Unverschämtheit werden wir reagieren“

  27 März 2018    Gelesen: 1066
Lawrow über Diplomatenausweisung: „Auf diese Unverschämtheit werden wir reagieren“

Moskau wird auf die „Unverschämtheit“ der westlichen Länder unbedingt reagieren. So kommentierte Russlands Außenminister Sergej Lawrow am Dienstag die Massenausweisung russischer Diplomaten im Zusammenhang mit dem „Fall Skripal“.

„Darauf werden wir antworten, seien Sie versichert, weil niemand eine solche Unverschämtheit auf sich sitzen lassen will. Und wir werden das auch nicht tun“, sagte Lawrow gegenüber Journalisten.

Der „Fall Skripal“ zeige, dass die regierenden Eliten im Westen die Stimmen aus der Bevölkerung nicht hören.

„Heute haben wir einen Beitrag der Zeitung,Die Welt‘ gezeigt, die eine Umfrage durchgeführt hat, um herauszufinden, ob die Menschen für neue Sanktionen gegen Russland sind. Mehr als 80 Prozent sprachen sich dagegen aus“, so Lawrow weiter; „Also sollte man die Mechanismen der direkten Demokratie etwas öfter anwenden.“

Erpressung, so der russische Chefdiplomat, sei die einzige Sprache, die die USA auf der Weltarena sprächen. „Das (die Diplomatenausweisung – Anm. d. Red.) ist das Resultat eines kolossalen Drucks, einer kolossalen Erpressung, die Washington jetzt als Hauptinstrument in der Weltarena dient.“

Am Montag hatten 14 EU-Länder sowie die USA, Kanada, Australien und die Ukraine im Zusammenhang mit dem „Fall Skripal“ die Ausweisung russischer Diplomaten im Zusammenhang mit dem Vorfall im britischen Salisbury beschlossen.

Am 5. März war bekannt geworden, dass der ehemalige Oberst des russischen Militärgeheimdienstes GRU und Überläufer Sergej Skripal und seine Tochter Julia in der britischen Stadt Salisbury vergiftet wurden. London behauptet, Skripal und seine Tochter seien mit dem Stoff A234 vergiftet worden, und wirft Moskau vor, in das Attentat verwickelt zu sein, weil der Giftstoff nach Angaben von Experten sowjetischer Herkunft war. Russland weist die Vorwürfe entschieden zurück.

Skripal war 2006 wegen Spionage für den britischen Auslandsgeheimdienst MI6 zu 13 Jahren Haft verurteilt worden. Er kam jedoch im Juni 2010 im Zuge eines Austausches inhaftierter Spione zwischen Russland und den USA auf freien Fuß. Kurz darauf wurde Skripal in Großbritannien Asyl gewährt.

sputniknews


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