Nun doch keine Abschiebung nach Europa? Netanjahu will Entscheidung "überdenken"

  03 April 2018    Gelesen: 1492
Nun doch keine Abschiebung nach Europa? Netanjahu will Entscheidung "überdenken"

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat bezüglich seiner Erklärung, sein Land werde tausende afrikanische Migranten in westliche Länder abschieben,die für viel Aufmerksamkeit gesorgt hat, noch am selben Tag eine Kehrtwende gemacht.

Auf seiner Facebook-Seite teilte der Politiker mit, er wolle die Bedingungen der Vereinbarung mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR nun doch "überdenken".

Das Aussetzen der Vereinbarung noch am selben Tag hängt dabei anscheinend auch mit der heftigen Kritik zusammen, die Netanjahu im Zusammenhang mit seiner Ankündigung einstecken musste — nicht zuletzt weil die Regierungen der betroffenen Staaten nichts von seinem Plan gewusst haben.

So erklärte beispielsweise das deutsche Innenministerium kurze Zeit nach Netanjahus ersten Erklärung, dass die Bundesregierung nichts von der Aufnahme afrikanischer Flüchtlinge aus Israel im Rahmen eines UN-Programms wisse.

Man sei "reichlich überrascht", so die Meldungen aus Berlin.

Kurze Zeit später berichtete zudem auch die italienische Zeitung "Corriere de la Serra", dass die italienische Regierung ebenfalls nichts von einem solchen Abkommen mit Israel zu wissen scheine.

Zuvor war bekannt geworden, dass Israel die Abschiebung von mehr als 16.000 afrikanischen Flüchtlingen in westliche Staaten plant — auch nach Deutschland. Dies sollte nach israelischer Darstellung in Koordinierung mit dem Uno-Flüchtlingshilfswerk geschehen.

sputniknews


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