Im Handelsstreit zwischen China und den USA stehen die Zeichen wieder auf Eskalation - zumindest verbal. Auf die Androhung weiterer Strafzölle durch US-Präsident Donald Trump reagiert die chinesische Regierung nun ihrerseits mit einer Kampfansage. Wenn die USA trotz der chinesischen und internationalen Kritik bei ihrem "Handelsprotektionismus" blieben, sei "China bereit, um jeden Preis bis zum Ende zu gehen", erklärt das Handelsministerium in Peking.
China wolle keinen Handelskrieg, fürchte sich aber auch nicht davor, hieß es weiter. Die Schuld an dem aktuellen Handelsstreit gab die chinesische Regierung den USA. Man werde das weitere Vorgehen der Trump-Administration aufmerksam verfolgen.
Chinesischen Staatsmedien werden mit ihrer Kritik deutlicher: "Diese jüngste Einschüchterung zeigt die große Arroganz in der Haltung einiger amerikanischer Eliten gegenüber China", heißt es in einem Leitartikel der "Global Times". Trump habe mit einer "bombenmäßigen" Erklärung seinem Ärger Luft machen wollen. Ob die Zölle wirklich eingeführt würden und welche Konsequenzen das hätte, sei für den US-Präsidenten nachrangig, heißt es in der Zeitung.
Wie der Versuch, eine Fisch auf einem Baum fangen - Das Parteiorgan "Volkszeitung" verglich die US-Handelspolitik gegenüber China mit dem Versuch, auf einen Baum zu klettern, um einen Fisch zu fangen. Anstatt China aufzufordern, zum Abbau des Handelsungleichgewichts seine Exporte zu reduzieren, sollten die USA ihre Ausfuhren nach China erhöhen, die sie aber selbst etwa im Bereich Hochtechnologie einschränkten.
Trump hatte am Donnerstagabend im Handelsstreit mit der Volksrepublik nachgelegt und mit weiteren Zöllen auf chinesische Waren im Volumen von 100 Milliarden Dollar gedroht. Er habe die Handelsbeauftragten der US-Regierung Robert Lighthizer damit beauftragt, über die Zusatzzölle nachzudenken. Dies geschehe im "Licht von Chinas unfairer Vergeltung" gegen die vorangegangen US-Zollentscheidungen. Trump warf China erneut vor, sich auf unfaire Art und Weise geistiges Eigentum der USA zu beschaffen. Trumps Ankündigungen lösten an den Börsen Verkäufe aus.
n-tv
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