„Russland hat alle Verpflichtungen zur Abrüstung aller Chemiewaffen erfüllt. Es gibt bei uns weder offene noch geschlossene Laboratorien auf dem Territorium des Landes. Diese Behauptung (am Donnerstag berichtete die britische Zeitung „The Times“, dass das Chemielabor, wo das beim Attentat auf den Ex-Agenten Sergej Skripal in Salisbury eingesetzte Nervengift erzeugt worden sei, in Russland liegen könne – Anm. d. Red.) ist offensichtlich unbewiesen und hat einen politischen Hintergrund, um das Thema der Vergiftung der Skripals irgendwie voranzutreiben“, sagte Schwytkin.
Er betonte ebenso, dass solche Aussagen die Glaubwürdigkeit der internationalen Kommission untergraben würden, die die Erfüllung der Verpflichtungen Russlands, die Chemiewaffenreserven vollständig zu vernichten, festgestellt habe.
„Wir haben die Schlussfolgerung der internationalen Kommission, dass die chemische Waffen auf unserem Territorium vernichtet worden sind. Ich würde das (die Behauptung von „The Times“ – Anm. d. Red.) nicht nur als Misstrauen gegenüber unserem Land betrachten, sondern auch gegenüber der Mission, die diese Tatsache bestätigt hat“, so der Parlamentarier.
Am Donnerstag hatte die britische Zeitung „The Times“ unter Berufung auf geheimdienstliche Erkenntnisse berichtet, dass sich ein Giftlabor in Schichany bei Saratow an der Wolga befinde.
Zugleich will die Zeitung „The Sun“ exklusiv herausgefunden haben, dass ein Labor in Moskaus Stadtteil Jassenewo eines der wenigen gewesen sei, in dem das in Großbritannien als „Nowitschok“ bekannte Nervengift produziert worden sei. Mit diesem Gift sollen Skripal und seine Tochter Julia Anfang März angegriffen worden sein.
Der frühere russisch-britische Doppelagent Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März im britischen Salisbury bewusstlos aufgefunden worden. Von wem und unter welchen Umständen sie wirklich vergiftet wurden, ist unklar. Die britische Premierministerin Theresa May machte die russische Regierung für das mutmaßliche Attentat verantwortlich und ordnete die Ausweisung von 23 russischen Diplomaten an. Aus „Solidarität“ mit London wiesen auch die USA, Deutschland und viele weitere EU-Staaten Dutzenden russischen Diplomaten die Tür. Russland weist diesen Vorwurf von sich und fordert eine unabhängige Aufklärung. Als Reaktion wies auch Moskau westliche Diplomaten aus.
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