Sergej Skripal geht es deutlich besser  

  06 April 2018    Gelesen: 474
Sergej Skripal geht es deutlich besser
 

Mehr als einen Monat nach dem Giftanschlag geht es dem ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal deutlich besser. Das erklären seine Ärzte. Sein Zustand sei nicht mehr kritisch, so die Mediziner.

 

Mehr als einen Monat nach dem Giftanschlag geht es dem ehemaligen russischen Doppelagenten Sergej Skripal deutlich besser. Das berichteten seine Ärzte in der südenglischen Kleinstadt Salisbury. "Er spricht gut auf die Behandlung an, seine Gesundheit verbessert sich schnell, und er ist nicht mehr in kritischem Zustand", teilten die Mediziner mit.

Das bei dem Anschlag auf den Ex-Doppelagenten Sergej Skripal verwendete Nervengift stammt einem Bericht zufolge aus einer russischen Militärforschungsanlage in Schichany. Dort seien kleinere Mengen des Kampfstoffs Nowitschok gelagert worden, berichtete die britische Zeitung "The Times". Die Einrichtung liegt im Gebiet Saratow an der Wolga. Geheimdienstinformationen wiesen klar auf Schichany hin, sagte der britische Chemiewaffen-Experte Hamish de Bretton-Gordon der Zeitung. Die dort gelagerten Mengen seien ausreichend für Attentate, aber zu gering für militärische Einsätze gewesen.

Es gebe keine Hinweise darauf, dass das Gift aus anderen Laboratorien der früheren Sowjetunion stamme, etwa aus der Ukraine oder Usbekistan. Der Kreml wies den Bericht umgehend zurück. "Alle Standorte, an denen Chemiewaffen gelagert wurden, sind bekannt. Schichany gehört nicht dazu", sagte Michail Babitsch, der Kremlvertreter im Förderationskreis Wolga, der Agentur Interfax. Russland hat nach eigener Darstellung alle seine Chemiewaffen zwischen 2002 und 2017 vernichtet.

Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) habe dies bezeugt, hatten die Behörden zuletzt mehrfach betont. In Schichany befindet sich eine Niederlassung des Forschungsinstituts Gosniiocht. Nach eigener Darstellung befasst sich die Einrichtung mit Sicherheitsfragen im Chemiebereich und hatte Technologien zur Vernichtung von C-Waffen entwickelt. Schichany mit rund 6000 Einwohnern liegt etwa 800 Kilometer südöstlich von Moskau.

Sergej Skripal und seine Tochter Julia waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury entdeckt worden. Die 33-Jährige meldete sich am Donnerstag erstmals seit dem Attentat öffentlich zu Wort und berichtete von Fortschritten bei ihrer Genesung. Sie äußerte sich in ihrem von Scotland Yard verbreiteten Schreiben aber weder zum Gesundheitszustand ihres Vaters noch zu eventuellen Motiven oder Beobachtungen kurz vor der Tat.

Skripal, der für den russischen Militärgeheimdienst GRU arbeitete und dem britischen Auslandsgeheimdienst MI6 Informationen weiterleitete, flog 2004 auf. Er wurde in Russland zu 13 Jahren Lagerhaft verurteilt. Im Rahmen eines Gefangenenaustauschs kam er 2010 nach Großbritannien, wo er seitdem in Salisbury lebte.

Quelle: n-tv.de 


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