Im Rahmen des Programms „Russland in der Praxis“, das auf Initiative der Deutsch-Russischen Auslandshandelskammer (AHK) und unter dem Patronat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) durchgeführt wird, stellen deutsche Firmen zwei Mal pro Jahr Praktikumsplätze zur Verfügung.
Xenia Trotzky hat das Wintersemester 2017/2018 abgeschlossen. Sie hat sechs Monate bei der AHK in Moskau in den Bereichen Marketing und Sponsoring gearbeitet.
„Das war eine sehr tolle Erfahrung. Ich habe tolle Leute kennengelernt und viel gelernt. Ich würde auf jeden Fall noch mal nach Moskau zurückkommen, um hier zu arbeiten. Allerdingt muss ich noch mein Russisch verbessern.“
In Deutschland hat Xenia an der Universität in Passau russische Kulturwirtschaft studiert. Dann hat sie beim DAAD ein Stipendium erhalten. Das sei eine gute Gelegenheit gewesen, nach Russland zu kommen, so Xenia. „Es ist sehr schwer für Europäer, hier (in Russland) ein Praktikum zu finden – wegen der Visa-Regulierungen usw. Der DAAD ermöglicht, ein Stipendium zu bekommen, und erledigt auch alle Visa-Angelegenheiten. Das ist wirklich ein tolles Programm. Ich kann es jedem empfehlen.“
Moskau sei allerdings eine sehr anstrengende Stadt, sagte Xenia, vor allem im Winter. Jedoch sei das ganze Praktikum eine tolle Zeit gewesen. Die Praktikanten hätten Zeit zum Reisen gehabt, und diese Gelegenheit hätten sie gern ergriffen. Auch Xenia sei viel gereist – während der Ferien und an langen Wochenenden, fügte sie hinzu. Sie sei in Murmansk (im Norden), in Astrachan (im Süden), in Jekaterinburg (im Ural), in Grosny und in Wladikawkas (im Nordkaukasus) gewesen.
„In den Nordkaukasus war die tollste Reise, in Tschetschenien – weil wir so überrascht waren! Die Leute waren sehr nett, sehr gastfreundlich. Alle haben uns gewarnt, dass wir nicht hinfahren sollten. Aber die Leute sind sehr offen und gastfreundlich. Wir haben uns nie bedroht gefühlt.“
Was die künftigen Pläne betrifft, so suche Xenia nach einem Job in Moskau, „weil das Leben hier viel spannender ist“.
Fabian Wohlfahrt mag Moskau im Winter nicht. Er hat die sechs Monate in Krasnodar im Süden Russlands bei der Firma CLAAS, einem deutschen Landmaschinenhersteller, verbracht. Dort war er als Ingenieur in der Montage tätig.
„Die Stadt hat mir sehr gut gefallen, insbesondere das sonnige Wetter, sogar der Winter war ein bisschen besser als in Deutschland, und auf jeden Fall besser als in Moskau.“
Bei CLAAS arbeiten zum größten Teil russische Mitarbeiter, und zuerst war er froh, dass mit ihm zusammen dort ein anderer deutscher Praktikant war. Jetzt hat er genug russische Freunde. Seine Freizeit nutzte er, um Russland besser kennenzulernen.
„Neben Krasnodar war ich in Rostow, in Sotschi, in Sankt Petersburg und in Moskau, in Kasan war ich auch. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Städte sind teilweise ähnlich wie in Deutschland, aber in vielen Bereichen gibt es etwas anderes, etwas Exotisches. Das Ganze war sehr spannend. Ich begeistere mich für das Reisen, was ich ganz gut im europäischen Teil Russlands getan habe. Mein nächstes Ziel ist, auch den asiatischen Teil von Russland zu sehen. Ich würde ganz gern mal den Baikalsee sehen und mit der Transsib fahren.“
Ob Fabian künftig in Russland arbeiten wird, weiß er noch nicht. Zuerst möchte er seine Masterarbeit zu Ende schreiben. In Deutschland studiert er an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Universität (RWTH) Aachen. Was er aber bestimmt will, ist, Russisch lernen. Er spricht schon jetzt ganz gut.
Alle Praktikanten, die an diesem Tag ihre Urkunden erhielten, waren darüber sehr froh und sagten den Organisatoren des Praktikums zum Dank warme Worte. Doch nicht weniger froh waren sie, in die Heimat zurückzukehren.
sputnik.de
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