Trump bildet sich sein Kriegskabinett

  12 April 2018    Gelesen: 2127
Trump bildet sich sein Kriegskabinett

In den vergangenen Monaten hat sich das Personalkarussell auf der höchsten Ebene in der Administration Donald Trumps mächtig gedreht. Wer ersetzt wen auf den wichtigsten politischen Posten in den USA?

Dieser Beitrag des Magazins „Expert“ wird im Rahmen der Partnerschaft mit dem Russischen Rat für internationale Angelegenheiten veröffentlicht. Autor ist Valeri Garbusow, Direktor des russischen Instituts für USA- und Kanada-Forschung und Mitglied des Russischen Rates für internationale Angelegenheiten.

Die ersten anderthalb Jahre der Amtszeit des exzentrischsten und autoritärsten US-Präsidenten gehen bald zu Ende. Donald Trump kam an die Macht als Kämpfer gegen Washingtons politische Elite und wurde zur Verkörperung der seit langer Zeit gereiften Protektionismus-, Anti-Globalismus- und Anti-Expansions-Stimmungen in der amerikanischen Gesellschaft. Er verstand die Wünsche der Massen und schlug ihnen einfache, schnelle und radikale Wege zur Lösung der seit Jahrzehnten angehäuften Probleme vor.

Trotz Massenproteste, Widerstand seitens des Kongresses, der Gerichte und der Washingtoner Bürokratie, des fehlenden Wunsches vieler Mitarbeiter der föderalen Behörden, in der Administration des Milliardärs zu arbeiten, trotz böser Attacken der Presse, der Ermittlungen zur „russischen Spur“ und der drohenden Amtsenthebung zeigte Trumps Amtszeit erstaunlicherweise bislang keine Anzeichen auf ihr Ende. Er ordnete sich in die existierende politische Landschaft ein und wurde ihr unabdingbarer Teil.

Die ursprünglich gebildete höchste Ebene in der Trump-Administration war eine eilig zusammengebastelte Mannschaft aus einigen sich gegenseitig bekämpfenden Konservativen-Gruppierungen, die sich während des Wahlkampfes 2016 bildeten:

1. Vertraute des Präsidenten (Trumps Schwiegersohn Jared Kushner, Trumps Anwalt Michael Cohen, Milliardär Carl Icahn), 2. Gruppe von einflussreichen Generälen a.D. (James Mattis, John Kelly, Keith Kellogg, Herbert McMaster), 3. Organisatoren und Aktivisten der rechtskonservativen Tea-Party-Bewegung (Mike Pence, Mike Pompeo, Marc Short, Betsy DeVos, Tom Price, Kellyanne Conway), 4. Vertreter der Wirtschaftselite (Steven Mnuchin, Gary Cohn, Rex Tillerson, Wilbur Ross, Stephen Schwarzman), 5. rechte Konservative, die die ideologische Agenda gewährleisteten (Stephen Bannon, John Sessions, Richard Primus, Peter Navarro u.a.).

Da es mehrere Gruppen in der Administration gab, kennzeichnete sich diese von Anfang an durch innere Widersprüche, das Fehlen einer notwendigen Einheit und Instabilität. Die Situation wurde dadurch erschwert, dass viele ihre Mitglieder ohne notwendige politische und Lebenserfahrung in Trumps Team rein zufällig gerückt waren, ohne auf die Erfüllung der Funktionen von hochrangigen Staatsbeamten unter den Bedingungen der äußerst zugespitzten innenpolitischen und internationalen Lage vorbereitet zu sein. Viele von ihnen gerieten auf ihre Posten, nachdem andere Kandidaten sich weigerten, sie zu bekleiden.

sputniknews


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