Harsche Worte, aber kein Rückschlag

  15 April 2018    Gelesen: 1150
Harsche Worte, aber kein Rückschlag

Die USA haben mit Großbritannien und Frankreich Ziele des syrischen Diktators Assad mit Kampflugzeugen angegriffen. Dessen Protegé Wladimir Putin ließ den Westen gewähren, in Russland wird der Militärschlag klein geredet.

Wer in Russland einen der staatlichen TV-Kanäle anschaltete oder eine der kremlnahen Zeitungen aufschlug, dem konnte angst und bange werden: "Beginnt Macho Trump den Dritten Weltkrieg?", fragte das Massenblatt "Komsomolskaja Prawda" vor wenigen Tagen. Im Staatsfernsehen wurde erklärt, welche Lebensmittel - und vor allem Wasser - man horten solle. Man sei nur einen Schritt entfernt vom Krieg, ließ auch die Regierungszeitung "Rossijskaja Gazeta" ihre Leser wissen: "Wird Amerika sich für einen Schlag gegen Syrien entscheiden und einen ernsthaften Konflikt mit Russland riskieren?"

Die USA haben sich nun entschieden: Als Vergeltung für einen mutmaßlichen Giftgasangriff auf die Stadt Duma führten sie mit ihren Verbündeten Großbritannien und Frankreich am frühen Samstagmorgen einen Militärschlag gegen Einrichtungen und Stellungen des Militärs von Präsident Baschar al-Assad aus.

Und Präsident Wladimir Putin ließ sie gewähren.

Zwar handelte es sich um einen stärkeren Luftschlag im Vergleich zu jenem vor einem Jahr. Im April 2017 ließ US-Präsident Donald Trump in Reaktion auf einen Angriff mit dem Nervenkampfstoff Sarin auf den Ort Khan Scheikhun knapp 60 Marschflugkörper auf das Flugfeld Schayrat abfeuern. Nun trafen etwa doppelt so viele Marschflugkörper und Raketen, abgefeuert von drei US-Kriegsschiffen, einem britischen U-Boot und Kampfflugzeugen der beteiligten Staaten mehrere Ziele, darunter auch eine Produktionsstätte für Sarin.

spiegel


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