Explosion erschüttert iranischen Stützpunkt

  15 April 2018    Gelesen: 1454
Explosion erschüttert iranischen Stützpunkt

Eine heftige Detonation in einer iranischen Militärbasis in der syrischen Region Aleppo sorgt zunächst für Verwirrung. Einige Beobachter machen Israel dafür verantwortlich, doch die syrische Regierung lässt dementieren.

 

Eine schwere Explosion hat nach Angaben von Menschenrechtsaktivisten ein Gebiet im Norden Syriens erschüttert, in dem iranische Truppen stationiert sind. Es blieb zunächst unklar, was die Detonation in der Provinz Aleppo am Samstagabend auslöste, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete. Es könne sich zum Beispiel um eine Explosion in einem Waffendepot oder um einen Luftangriff gehandelt haben. In der Region seien auch afghanische Kräfte stationiert, die in dem Bürgerkrieg wie der Iran auf der Seite des syrischen Machthabers Baschar al-Assad kämpfen.

Die Beobachtungsstelle mit Sitz in Großbritannien stützt sich auf ein Netz von Informanten in Syrien. Der TV-Sender Al-Mayadeen, der der syrischen Regierung nahe steht, dementierte Gerüchte, es habe sich um einen israelischen Luftangriff gehandelt. Es habe sich vielmehr um eine elektrische Störung gehandelt, hieß es. Verschiedene Quellen bei Twitter berichteten von mehreren Toten und Verletzten.

In der Nacht zum Samstag hatten die USA, Großbritannien und Frankreich einen begrenzten Angriff auf mehrere Ziele in der syrischen Armee bei Damaskus und der zentralsyrischen Stadt Homs ausgeführt. Die Westmächte hatten betont, dass es vorerst bei dieser Attacke auf Einrichtungen für die Entwicklung und Lagerung von Chemiewaffen bleiben werde. Es war eine Vergeltungsaktion für einen mutmaßlichen Giftgasangriff der syrischen Armee auf Zivilisten.

Syrische Armee nimmt Ost-Ghuta ein

Währenddessen verkündete die syrische Armee die vollkommene Einnahme der einstigen Rebellenenklave Ost-Ghuta. "Alle Terroristen haben Duma verlassen, ihre letzte Bastion in Ost-Ghuta", sagte ein Armeesprecher nach Angaben der staatlichen syrischen Nachrichtenagentur Sana. Im Staatsfernsehen sagte der Sprecher, Ost-Ghuta sei "vollständig vom Terrorismus gesäubert". Nun müssten Sprengstoffspezialisten Minen und Sprengsätze entfernen, damit andere Einheiten die Region vollständig sichern und die Rückkehr von Zivilisten in ihre Häuser vorbereiten könnten.

Die syrische Armee hatte Mitte Februar unterstützt von Russland eine Militäroffensive zur Rückeroberung der vor den Toren von Damaskus gelegenen Rebellenenklave gestartet. Bei heftigen Kämpfen und Luftangriffen wurden nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 1700 Zivilisten getötet. Das Leid der Zivilbevölkerung sorgte international für Entsetzen und scharfe Kritik, UN-Generalsekretär Antonio Guterres sprach von der "Hölle auf Erden".

Die verschiedenen Rebellengruppen stimmten nach und nach zu, Ost-Ghuta zu verlassen. Im Zuge einer von Russland überwachten Abmachung wurden die Kämpfer in Regionen im Norden Syriens gebracht, die noch von den Rebellen kontrolliert werden. Am Samstag verließ ein letzter Buskonvoi mit Kämpfern der Islamistengruppe Dschaisch al-Islam und ihren Angehörigen Duma.

Quelle: n-tv.de


Tags:


Newsticker